Reportage: Dirtbike fahren Extremsport und Lebenseinstellung

31. Mai 2013 10:09 Uhr von Simon Ruisinger
Bürgerwerkstatt Kultur, Religion und Kunst

Ein Gefühl von Freiheit – das erlebt der 25-jährige Alexander Teschner aus Kempten, wenn er mit seinem Dirtbike auf die Rampe rast und in der Luft komplizierte Tricks zeigt. Mit jahrelanger Übung hat er es in die deutsche Elite der Dirtbike-Fahrer geschafft.

Schon als Kind probierte er mit dem Fahrrad Treppen und Bordsteinkanten aus. Im Alter von 13 Jahren fing der gebürtige Thüringer schließlich an, auf seinem ersten BMX-Rad kleine Drehungen und Sprünge zu üben. Nach einem halben Jahr bekam er von seinen Eltern ein qualitativ besseres BMX und so konnte er sein Hobby weiter ausbauen. Nach sechs Jahren wechselte er zum Dirtbike. Dabei handelt es sich um ein Rad, das sowohl für Waldwege als auch für Rampen, Treppen und Hügel gedacht ist. Teschner, der auch als Bikeguide tätig ist und Fahrtechnik-Trainings gibt, ist gern im Gelände unterwegs. Überwiegend fährt er aber über Rampen und Hindernisse. Wie die Luft zum Atmen – so beschreibt der 25-Jährige das Gefühl, mit seinem Rad an verschiedenen Orten unterwegs sein zu können, über Treppen, Bordsteine und Rampen zu fahren. Sein Können hat er sich mit jahrelanger Übung selbst beigebracht. Wenn er durch eine Stadt geht, betrachtet er Architektur weniger wegen ihrer baulichen Schönheit, sondern weil sie ihm Gelegenheit gibt, sich an neuen Spots immer wieder selbst herauszufordern. Ein- bis maximal fünfmal pro Woche trainiert Alexander Teschner mit seinem Dirtbike. An seiner Statur ist schnell zu erkennen, dass der Extremsport zwar sehr lässig aussieht, aber jeden Muskel fordert und körperlich sehr anstrengend ist. Auch Verletzungen gehören dazu: Neben zahlreichen Prellungen, Zerrungen und Stauchungen hatte der Thüringer bereits drei Muskelfaserrisse, eine Schulter-Eckgelenks-Sprengung und Gehirnerschütterungen. Seinen bisher größter Erfolg erlebte Teschner 2011 beim Dirtmaster Festival in Winterberg, als er den ersten Platz beim Giro Bowl Best Trick Contest belegte. Auch wenn er seit Jahren erfolgreich in der Dirtbike-Szene unterwegs ist und sich die jüngere Konkurrenz bereits bemerkbar macht, hat der 25-Jährige noch viele Projekte, die er in diesem Freestyle-Extremsport durchführen möchte.