Freie Wähler in Scheidegg küren einmütig ihren Kandidaten zur Bürgermeisterwahl am 8. Oktober Scheidegg (ado). Der 50-jährige Dieter Karg aus Ostkinberg, ein geborener Scheidegger, bewirbt sich um das Bürgermeisteramt im Kurort Scheidegg. Der Kandidat der Freien Wähler wurde nach der Vorstellung einmütig nominiert: Auf den 25 Stimmzetteln stand 25-mal Ja. Vor acht Wochen hatte die CSU ihren Bewerber, den Gemeinderat Ulrich Pfanner, aufgestellt. Mit weiteren Bewerbern ist nicht zu rechnen. Die Frist läuft am 16. August aus. Gewählt wird am 8. Oktober..
Die Freien Wähler, mit fünf von 16 Gemeinderäten zweitstärkste politische Kraft im Ort, hatten von 1994 bis 2000 mit Joachim Angermund den Bürgemeister gestellt. Ihm folgte Georg Schmid (CSU), der aus Altersgründen nicht 'verlängern' darf. Die SPD (drei Gemeinderäte) wird keinen eigenen Kandidaten präsentieren, teilte Hans Rädler der Heimatzeitung gestern auf Anfrage mit. Der Ortsvorsitzende und dritte Bürgermeister war selbst lange im Gespräch. 'Private Veränderungen machen es mir unmöglich zu kandidieren', sagte er. Werner Fehr auf der Suche Die Freien Wähler hatten vor sechs Jahren nach dem 'Angermund-Schock' (Kreisvorsitzender Franz Bischoffberger) auf einen eigenen Bewerber verzichtet. Vor eineinhalb Jahren machte sich Vorsitzender Werner Fehr allerdings wieder auf die Suche nach einem Einheimischen, wie er auf der Nominierungsversammlung im Gasthaus 'Zum Hirschen' erzählte. Ein Bewerber, der in Frage gekommen wäre, habe abgesagt, 'weil er nicht gegen Ulrich Pfanner antreten wollte', so Fehr. Der Ostkinberger Dieter Karg, vor einem Monat 50 Jahre alt geworden, auf dem Bauernhof mit drei Brüdern aufgewachsen, seit 27 Jahren verheiratet und drei Kinder (23, 21 und 16 Jahre), bot sich an. 'Das ist der geeignete Kandidat', fasste Fehr die Meinung des Vorstands zusammen: ein Mann mit Lebenserfahrung, mit einer verwaltungstechnischen Ausbildung bei der Post und der Gemeinde Scheidegg und mit Erfahrung als Selbständiger.'Ich bin fit und in der Lage, das Amt für längere Zeit auszuüben', stellte sich Karg vor. Er war seit 1981 fast zwölf Jahre im Rathaus Scheidegg angestellt in den Bereichen Soziales, Umwelt, Sport und Ordnungswesen. Er machte sich in der Baubedarfs-Branche selbständig als er sah, dass 'ein Weiterkommen in der Kommune nicht möglich war'. Da er heute häufig als Geschäftsführer einer Firma im Böhmerwald unterwegs ist, 'bin ich nicht im Detail über die Scheidegger Kommunalpolitik unterrichtet'. Doch das sieht Karg als 'wesentlichen Vorteil', weil er 'niemandem verpflichtet ist, neutral und unbelastet an die Aufgaben rangehen kann.' Früher war er aktiver Fußballer, heute ist er nur noch passives Mitglied im Trachtenverein. Sein Lebensmittelpunkt sei und bleibe Scheidegg, denn 'mein Herz hängt an der Heimat'. Die Gemeindeverwaltung sieht Karg als 'modernes Dienstleistungsorgan'. Basis der Arbeit seien gesunde Finanzen. Dem Tourismus will der Kandidat mit 'neuen Ideen und Ansätzen' mehr Gewicht verleihen. Neue Konzepte hat er im Auge für den alten Bahnhof, das alte Feuerwehrgebäude und das Schulhaus sowie das Altenheim St. Vinzenz. Für das Gewerbegebiet Haus gelte es, Betriebe zu finden. Genauere Wahlaussagen sollen in den nächsten Wochen verkündet werden. Dem CSU-Kandidaten versicherte er, einen 'fairen und sachbezogenen Wahlkampf' zu führen.