Obergünzburg (el). - Zu ihrem 18. Geburtstag wurde für Sibel Bozkurt von der Karate-Abteilung des TSV Obergünzburg ein Traum wahr. Mit dem Gewinn des Weltmeistertitels bei der Jugend im Freikampf machte sie sich selbst ihr schönstes Geschenk. Grund genug für Bürgermeister Herbert Schmid, ihr zu Ehren einen herzlichen Festabend zu veranstalten. Als Gäste kamen Marktratsmitglieder, Vorstände des TSV und Abteilungsleiter. 'Von der Kindergruppe ins Nationalteam', begann Schmid seinen Rückblick auf die Karrierestationen von Sibel Bozkurt. Außer auf Talent komme es vor allem auf die Motivation an und auf den richtigen Trainer, der Begabung sieht und darauf aufbauen kann. Es könne zwar nicht jeder Weltmeister werden, aber 'bei der richtigen Förderung steht einer steilen Karriere nichts mehr im Weg'. Die frisch gebackene Weltmeisterin stellte dies eindrucksvoll unter Beweis. Als quirlige Siebenjährige begann sie mit Karate. Seitdem trainiert sie zwei- bis dreimal pro Woche.
Dazu kommen noch regelmäßig Wochenendlehrgänge bei Bundestrainer Hideo Ochi. Heute, elf Jahre später, zieren rund 50 Pokale den heimischen Wohnzimmerschrank. Die Gymnasiastin gehört mittlerweile dem deutschen Nationalkader an. Sie wurde mehrfache süddeutsche Meisterin, gewann unter anderem 2001 die deutsche Meisterschaft und wurde erst vor kurzem zweifache Vizemeisterin (wir berichteten). Vor zwei Jahren siegte sie beim 'Karate-Junior-Weltcup' in Valencia und durfte dafür die Goldmedaille von Prinz Adan Sadaiski von Borbon entgegennehmen. Für diese 'Serie' von Erfolgen sprach ihr Bürgermeister Schmid die Anerkennung der Marktgemeinde aus. Geehrt wurde sie auch vom TSV-Vorsitzenden Lars Leveringhaus. Karate, das bedeute zwar übersetzt 'leere Hand', doch mit leeren Händen wolle er nicht kommen: Auch er überreichte ein Präsent. Mächtig stolz auf 'seine Sibi' ist ihr Trainer Xaver Eldracher. Er sieht noch viel Potenzial in seinem Schützling und ist überzeugt, dass auch in Zukunft mit ihr gerechnet werden muss. Sibel Bozkurt selbst war an diesem Abend rundum glücklich. Auf ihre Wünsche angesprochen meinte sie: 'Eine Japanreise wäre schön.' Wer weiß, vielleicht findet die nächste Weltmeisterschaft ja in Japan statt.