Ihre Eindrücke von der Dakar-Rallye berichtet Andrea Mayer aus Kaufbeuren: 10. Januar, 585 km von Sabha nach Zilla: Ein schwieriger Tag heute. Ein mehlfeiner Sand, darunter Steine oder Abbrüche. Nach unserem guten Resultat gestern können wir super weit vorne starten und haben kaum Staub. Mit unserem Diesel schaffen wir zwischen 130 und 140 km/h, wenn der Untergrund fest ist. Sobald es sandig wird, sinken wir auf 90 bis 100. Die Lkw haben einen Topspeed von 160 bis 170 km/h. Und mit ihren Riesenreifen marschieren sie über die Steine wie nix Wir verlieren den Allrad. Nur noch mit Heckantrieb ist es extrem schwierig zu fahren. Wir fahren vorsichtig, gerade so, dass wir nicht stecken bleiben. Das braune Mehl steht wie eine Wand, und wenn der Wind von hinten kommt, dann überholt dich der eigene Staub. Zigmal müssen wir stehen bleiben und warten, bis sich das Pulver legt. Dann fällt die Bremse aus.
Über 70 Kilometer fahren wir nur mit Handbremse. Der Staub hat sich offensichtlich auch in Kühler und Ventilatoren festgesessen. Wir laufen Gefahr, den Motor zu überhitzen. Da hilft nur Augen zu und durch. Aber wir sind gut, laufen als 24. Fahrzeug im Ziel ein. 11. Januar 2003, 554 km von Zilla nach Sarir: Eine Sonderprüfung heute - ohne Satellitensystem, aber auch ohne große Schwierigkeiten. Francois hat super navigiert, und unser Mitsubishi Pajero läuft wie ein Uhrwerk. 50 Kilometer am Stück Vollgas. Allerdings hat unser Team heute einen Service-LKW verloren. Das ist wirklich hart; wir können nur auf die Hälfte der Ersatzteile zurückgreifen. Unser Teamchef Brice Fabry ist einfach super. Er macht aus der Situation das Beste, ist clever und ruhig. Wie gesagt: Dieses Team ist fantastisch. Für morgen haben wir Dünen auf dem Programm - ich freu mich sehr drauf. Wir kämpfen und geben alles.