31 Grad, 33 Grad, 34 Grad: Die Quecksilbersäule im Thermometer steigt unaufhaltsam. Auch die Menschen in und um Buchloe stöhnen derzeit vielfach über die Hitze. Was im Mai und Juni fehlte, holt der Sommer nun offensichtlich nach - und das mit voller Wucht.
Im Buchloer Senioren- und Pflegeheim trifft man bereits am frühen Morgen Vorbereitungen, damit es im Haus nicht allzu heiß wird. "Wir lüften kräftig durch und verschatten dann das Haus", erzählt Pflegedienstleiterin Birgit König. Die Bewohner blieben bei der Hitze überwiegend im Haus. "Bis jetzt haben unsere Bewohner keine ernsthaften Probleme mit der Hitze", sagt König, vielmehr mache sie den Mitarbeitern zu schaffen. "Vor allem in unserer Küche, wirds richtig heiß."
Gut aushalten lässt es sich derzeit nur ein paar hundert Meter vom Altenheim entfernt - im Freibad oder auch an den Weihern rund um Buchloe. Oliver Schindler, der mit seiner Familie im Buchloer Freibad einen Schattenplatz ergattert hat, meint: "Das Bad ist nah und schön, und die Kinder können viel toben."
Der "heißeste Arbeitsplatz"
Die beiden Grundschülerinnen Viola und Chiara können das nur bestätigen: "Uns gefällt der Sommer. Hier im Schwimmbad treffen wir immer viele Kinder aus unserer Klasse." Schnell sind die beiden wieder weg - das erfrischende Nass ruft.
Doch es gibt auch Menschen, die trotz der Hitze arbeiten - und das nicht nur in klimatisierten Büros. Einen der heißesten Arbeitsplätze der Gennachstadt hat momentan Rudi Hride. Der Maurer arbeitet auf der Baustelle des neuen Kreisverkehrs am Bahnhof. Von 7 bis 16 Uhr schaufelt er am Straßenrand in der prallen Sonne Gräben für die Verlegung neuer Kabel. Auf die Frage, wie er das aushalte, lacht er nur: "Man gewöhnt sich daran. Außerdem trinke ich sehr viel Wasser, drei bis vier Liter am Tag." So werde auch andauernder Sonnenschein erträglicher, sagt der Maurer.
Eine gute Chance auf die Auszeichnung "heißester Arbeitsplatz" hat auch Robert Kraus: In seinem Grillhähnchenstand steigt in diesen Tagen das Thermometer auf rund 70 Grad. "Bei mir", sagt er, "ist es eigentlich immer heiß, aber dieser Sommer wird langsam so richtig fies". Sein Rezept gegen die Hitze: "Ich trinke manchmal sechs bis sieben Liter Wasser am Tag."
Abends läuft das Geschäft
Eher "dampfig" ist es in der Hütte von Gerlinde Sailer. Die Lamerdingerin betreut die Erdbeerplantage am Pendlerparkplatz im Buchloer Osten.
"Am Vormittag kommen die meisten Kunden", hat sie beobachtet, "danach tut sich sehr wenig". Erst ab 16 Uhr, nach der großen Mittagshitze, gehe das Geschäft dann wieder besser. Einer hingegen freut sich richtig über die hohen Temperaturen: Antonio Mazzucco, Chef des "Eiscafés Venezia". "Klar, unsere Geschäfte gehen besser, wenn es so heiß ist", meint er mit einem Grinsen. "Gehr es nach mir, kann es gerne weiter so heiß bleiben."
Auch Christa Hörberg vom gleichnamigen Café mag die hohen Temperaturen.
28 Eissorten bietet die Konditorei an. "Der Renner", sagt sie, "sind auch in dieser Saison die Klassiker: Schokolade, Vanille, Erdbeere und Stracciatella".