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Die Zeppelinhalle wird zum Lagerhaus

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Die Zeppelinhalle wird zum Lagerhaus

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    Kaufbeuren (avu). - In der Zeppelinhalle wird es nach Ende Mai keine ständigen öffentlichen Veranstaltungen mehr geben. Die Aktienbrauerei hat den Pachtvertrag mit dem Mieter gekündigt. Sie möchte die Halle künftig als Lagerhaus nutzen. Hintergrund sind laut Unternehmen hohe Investitionskosten für Lärmschutz und Instandhaltung, die mittelfristig anstünden. Die Halle lasse sich für die Brauerei so zudem nicht 'lukrativ' betreiben. Bisher fand in der Zeppelinhalle jährlich eine Reihe von Veranstaltungen statt - von Rockkonzerten über Kleintierschauen, CD- und Schallplattenbörsen bis zu Erotikmessen. Damit wird es vorläufig vorbei sein. Die Aktienbrauerei Kaufbeuren, welche die Zeppelinhalle Anfang vergangenen Jahres mit dem Gelände der ehemaligen Rosenbrauerei gekauft hat, möchte das in den Jahren 1916/17 erbaute Gebäude nicht mehr als Veranstaltungshalle weiterführen. Zitat Die Zeppelinhalle lässt sich für uns nicht lukrativ betreiben.} Brauerei-Vorstand Jens Schleifenbaum Der Vertrag mit Pächter Hans Hartmann wurde laut Aktienbrauerei offiziell zum 30. Juni gekündigt. 'Ende Mai ist aber definitiv Schluss', so Hartmann, der noch das Preisschafkopfen und einen Flohmarkt veranstalten möchte. Hartmann hat das denkmalgeschützte Gebäude mit Unterbrechungen insgesamt 23 Jahre betrieben und bedauert diesen Schritt. 'Wir haben sie als Veranstaltungsort aufgebaut', so Hartmann. 'Jetzt geht für Kaufbeuren ein gutes Stück Kultur verloren.' Zitat Die Halle wird in Kaufbeuren fehlen, wenn man schaut, woher die Leute so kommen.} 'Zep'-Pächter Hans Hartmann Der Grund für die Schließung liegt für die Aktienbrauerei in den hohen Kosten, welche die Halle verursacht, sowie in einem derzeit bestehenden Lager-Engpass. 'Wir haben alle Möglichkeiten durchgespielt', so Brauerei-Vorstand Jens Schleifenbaum. 'Die Zeppelinhalle lässt sich für uns als Vermieter in dieser Form nicht lukrativ betreiben.

    ' Ein möglicherweise wirtschaftlicher ständiger Betrieb mit mehr Veranstaltungen als bisher, eventuell unter Federführung der Brauerei, sei ebenfalls nicht denkbar. Dafür gebe es auch gar keinen Markt, ist Schleifenbaum überzeugt. Bisher hat die Stadt zehn 'laute' Konzerte im Jahr genehmigt. Die Lärmproblematik sei trotzdem weiterhin aktuell. Investitionen in Höhe von mehreren hunderttausend Euro würden in den kommenden Jahren für Lärmschutz und Instandhaltung notwendig. Mieter Hans Hartmann räumt ein, dass die Pacht bisher 'recht günstig' war. Die vergangenen Jahre hatte der Zwangsverwalter der Insolvenzmasse der Rosenbrauerei die Zeppelinhalle vermietet. Die Aktienbrauerei musste mit dem Geländekauf diesen Mietvertrag übernehmen, hatte diesen jedoch angesichts der ungeklärten Zukunft vorsorglich gekündigt. 'Es war klar, dass sich die Pacht erhöhen würde', so Hartmann. 'Auch dass man investieren müsste.' Mit einem solchen Ende hatte der langjährige Pächter nach eigenem Bekunden aber nicht gerechnet. Er selbst hat über seine berufliche Zukunft noch keine Entscheidung getroffen. Künftig soll das Gebäude als Lagerhalle genutzt werden. Denn durch den Verkauf des Brauerei-Lagergeländes an der Apfeltranger Straße, wo kürzlich ein Supermarkt-Komplex entstanden ist, sowie eine Ausweitung des eigenen Produktsortiments hat sich laut Schleifenbaum ein Lager-Engpass ergeben. Zusätzliche Fläche biete sich in der Zeppelinhalle, ohne dass weitere Investitionen notwendig würden. 'Das Grundkonzept für das erweiterte Betriebsgelände ist davon aber nicht betroffen', so Schleifenbaum. Wie berichtet, möchte die Aktienbrauerei mit dem zusätzlichen Areal der früheren Rosenbrauerei ihr Betriebsgelände 'optimieren'. Vorgesehen sind der Abriss alter Gebäude, eine Einebnung des Geländes sowie der Bau einer Logistikhalle. 'Wir haben aber keine Eile mit den Plänen', so Schleifenbaum, zumal sich mit der Zeppelinhalle nun kurzfristig neue Lagermöglichkeiten ergäben. Laut Brauerei-Vorstand Jens Schleifenbaum ist aber noch nicht das letzte Wort über die Zukunft der Zeppelinhalle gesprochen. 'Denkbar sind hin und wieder brauereibezogene Veranstaltungen.' So biete sich das Gebäude zum Beispiel für die 700-Jahr-Feier des Unternehmens 2008 an.

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