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Die Wohnungsmieten nur moderat erhöht

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Die Wohnungsmieten nur moderat erhöht

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    Oberstaufen/Oberallgäu (uw). Mit dem Ergebnis kann das SWW (Sozial-Wirtschafts-Werk) des Landkreises Oberallgäu zufrieden sein: Trotz der allgemein schwierigen Wirtschaftslage hat das Wohnungsunternehmen den Gewinn im Jahr 2003 um über 50 Prozent gesteigert. Der 2003 erzielte Überschuss beträgt nach Zahlung aller Steuern 675158 Euro, der Bilanzgewinn 660317. Und das, obwohl das SWW viel Geld in die Hand nimmt, um seine 3617 Wohnungen nach und nach zu modernisieren. Hier sieht Geschäftsführer Andreas Gebhard auch künftig hohes Engagement gefordert. Und das mit wirtschaftlichem Fingerspitzengefühl: Denn da es das SWW als Aufgabe sieht, breiten Schichten der Bevölkerung preiswerten Wohnraum anzubieten, erhöhe man die Mieten nur moderat. Nach dem Prüfungsbericht hat das SWW die gesetzlichen Möglichkeiten für Mieterhöhungen nicht ausgeschöpft und freiwillig auf rund 200000 Euro verzichtet. Das Geld können Mieter für andere Dinge ausgeben. Im Schnitt kosteten SWW-Wohnungen Ende des Vorjahres 4,01 Euro pro Quadratmeter. 7,6 Millionen Euro wurden im Vorjahr in Modernisierung und Instandhaltung gesteckt. Geld, das fast ausschließlich dem heimischen Handwerk und Bau(neben)gewerbe Aufträge bringt. Nach einem deutlichen Rückgang sind im Jahr 2003 Mietausfälle, Räumungs- und Anwaltskosten wieder gestiegen auf rund 202500 Euro. Gebhard: Die Zahlungsmoral wird wieder schlechter. Die Inkassoabteilung betreibe mit höchstem Arbeitseinsatz eine intensive Forderungspflege.

    Im Vorjahr ließ das SWW 14 Wohnungen zwangsräumen. Auf der anderen Seite ziehen viele Mieter von selbst aus: Insgesamt gab es 456 Mieterwechsel. Als Ursachen für die hohe Fluktuationsrate (12,61 Prozent) nennt Gebhard unter anderem Arbeitsplatzwechsel und die vielen mit Einzelöfen beheizten Wohnungen (rund 1000). Weiter setzt die Gesellschaft auf den Bau von Häusern zur Vermietung und zum Verkauf. Von den 16 Reihenhäusern in der Sonthofer Burgsiedlung wurden bisher 15 verkauft. Nun soll es größte Anstrengungen geben, um das letzte Haus noch an den Kunden zu bringen. Verstärkte Werbemaßnahmen gibt es auch für ein neues Doppelhaus in Oberstdorf. Im Bau sind zudem 13 betreute Wohnungen in Immenstadt. Der hohe Gewinn resultiert unter anderem aus der guten Auslastung der Mietwohnungen und dem Verkauf von Immobilien. 2004 erwartet Aufsichtsratsvorsitzender Toni Vogler einen geringeren Gewinn. Gesellschafter der Gmb H sind neben dem Landkreis Oberallgäu (61 Prozent Anteil) einige Städte und Gemeinden sowie einzelne private Firmen und Erben-Gemeinschaften. Eine Besonderheit ist, dass die Gesellschafter auf Dividende verzichten und der gesamte Gewinn das Eigenkapital stärkt. Allein für die künftige Instandhaltung der Immobilien sind 22 Millionen Euro zurückgelegt. 55 Wagons Heizöl Bewusst greift das SWW laut Vogler immer wieder der öffentlichen Hand unter die Arme: Beispielsweise mit dem Kauf des alten Schwesternwohnheimes der Klinik Immenstadt vor einigen Jahren oder aktuell mit dem 100000-Euro-Darlehen für das Biomasse-Heizwerk in Sonthofen. Der Anschluss von rund 800 SWW-Wohnungen an die Fernwärme erspart der Umwelt den Ausstoß von rund 1500 Tonnen Kohlendioxid. Umgerechnet in Heizöl entspreche das einem Güterzug mit 55 Wagons à 10000 Litern.

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