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Die Weltmeisterschaft kam noch zu früh für mich

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Die Weltmeisterschaft kam noch zu früh für mich

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    von andreas pfeffer|MemmingenAm heutigen Samstag um 11 Uhr spielt die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in China im Viertelfinale gegen Nordkorea. Ein Sportereignis, bei dem die 21-jährige Katharina Grießemer durchaus hätte dabei sein können. Eine Vielzahl von Verletzungen hat ihre Fußball-Karriere gestoppt - vorerst.

    Lange spielte Grießemer im Nachwuchs des FC Memmingen, bevor sie 2002 zum FC Bayern München wechselte. Vor zwei Jahren nahm sie ein Angebot des Hamburger SV an, um dort in der Bundesliga zu spielen. In Hamburg begann dann ihre Verletzungsmisere. 'Am 16. Oktober 2005 habe ich mir das Kreuzband im rechten Knie gerissen. Solche Tage vergisst man nicht', so Grießemer. Darauf folgten vier Knie-Operationen.

    Auf anderen Gebieten hatte Grißemer mehr Glück. In Erlangen erhielt sie einen Studienplatz für das Fach Jura. Ihren Vertrag beim HSV löste die technisch versierte Spielerin zum 1. September 2006 auf. Zur Winterpause 2006/07 schloß sie sich den Bundesliga-Frauen des TSV Crailsheim an, durfte aber wegen Überschreitung der Wechselfrist nicht spielen. 'In Crailsheim hat alles geklappt. Ich muss nur eine Stunde von Erlangen mit dem Auto zum Training fahren.' Zur laufenden Saison hatte sie sich viel vorgenommen, wollte nochmals voll angreifen - da passierte das nächste Malheur. In einem Testspiel gegen ihren ehemaligen Club Bayern München verletzte sich Grießemer erneut schwer. Diesmal riss das Kreuzband im linken Knie.

    Das Wort 'Aufgeben' scheint die Studentin nicht zu kennen. 'Ich werde mich nicht unterkriegen lassen. Meine Freunde und die Familie sprechen mir Mut zu. Ich will wieder spielen', so Grießemer über ihre Planungen für die sportlicher Zukunft. Momentan steht erstmal ein Reha-Programm im Vordergrund. Jeden Tag legt sie eine Doppelschicht ein, um ihre Muskeln zu stärken.

    Von der WM in China hat sie bislang nicht viel mitbekommen. 'Ich habe im Moment keine Zeit. Unsere Familie zieht demnächst von Memmingen zurück nach Nürnberg.' Den Deutschen traut sie diesmal die Titelverteidigung nicht zu. 'Andere Länder haben aufgeholt', meint Grießemer. Ans Nationalteam denkt die ehrgeizige Offensiv-Spielerin, die in 25 U 19-Länderspielen elf Tore schoss, derzeit nicht. 'Die WM kam einfach zu früh für mich. Aber ich liebe Fußball und will bald wieder spielen', ist ihr Ziel für die nächsten Monate.

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