Die Passionsspiele in Waal (Landkreis Ostallgäu) existieren seit dem 17. Jahrhundert und sind die ältesten ihrer Art in Schwaben. Die Aufführungen sind unregelmäßig, neben der eigentlichen Passion wurden in der Vergangenheit auch Heiligenspiele und weltliche Stücke aufgeführt.
Der älteste erhaltene Text für ein Passionsstück in Waal stammt aus dem Jahr 1791. Der schwäbische Dichter Arthur Maximilian Miller überarbeitet diesen und schuf eine neue Fassung, die 2001 erstmals komplett aufgeführt wurde. Diese Fassung enthält neben den eigentlichen Passionsszenen auch ungewöhnlichere wie den Sündenfall Adam und Evas. Ungewöhnlich ist auch die Sprache: Das Stück kombiniert die Prosa der Bibel mit Versen. Die einfachen Leute sprechen schwäbischen Dialekt.
Entscheidend geprägt wurden die Passionsspiele von Otto Kobel (1914-2002), der nach dem Krieg die Leitung der Laienbühne übernommen hatte. 2005 inszenierte Peter Pius Irl "Becket oder die Ehre Gottes". Seit 2008 ist Florian Martin Werner Spielleiter.