Von unserem Redaktionsmitglied Birgit Klimke, Fischen - Seit Jahrzehnten ist in Fischen für alle Langlauf-Freunde der zweite Weihnachtsfeiertag mit einem fixen Termin belegt: dem Allgäuer Latschenkiefer Nachtlanglauf. Vor sechs Wochen allerdings wurden keine Flutlichter in der Dorfmitte aufgestellt. Stattdessen haben die Verantwortlichen die traditionelle Veranstaltung auf den nächsten Mittwoch, 11. Februar, verlegt. Über die Gründe des ungewöhnlichen Termins und den Rahmen des diesjährigen Nachtsprints sprachen wir mit Peter Müller, Vorsitzender des SC Fischen. Warum wurde dieser Termin verlegt? War die Vor-WM in Oberstdorf der Grund? Peter Müller: Wir konnten den ursprünglichen Termin nicht einhalten, weil am 27. Dezember in Rottach-Egern die deutsche Meisterschaft im Sprint stattfand. Das war für uns der Hauptgrund, denn alle deutschen Topläufer wären nicht einen Tag zuvor in Fischen gelaufen. Ein weiterer Grund war auch die Vor-WM. Die Topläufer sind schon in Oberstdorf. Da hat es sich angeboten, den Nachtsprint in dieser Woche zu veranstalten.
Welche Topläufer werden in Fischen an den Start gehen? Müller: Wir haben die Zusage von Bundestrainer Jochen Behle, dass ein paar deutsche Weltcup-Läufer starten. Auch die Nationaltrainer aus Norwegen und der Schweiz haben auf unsere Einladung reagiert. Besonders freut uns, dass der Olympiasieger im Sprint, Tor Arne Hettland, startet. Außerdem haben Halvard Bjerkeli, einer der drei führenden Weltcup-Sprinter, und zwei Topsprinter aus der Schweiz zugesagt. Das weitere Feld füllen wir mit Allgäuern auf. Mit René Sommerfeldt stehen wir in Kontakt. Der Ski-Club ist bemüht, ihn noch ins Boot zu bekommen. Wird sich diese Besetzung auf die Zuschauerzahlen auswirken? Oder glauben Sie nicht, dass die Leute in der nächsten Woche einige andere Langlauf-Termine in Oberstdorf im Kopf haben? Müller: Wir erwarten durch diese Topstars natürlich ein größeres Publikum als sonst. Und ich glaube nicht, dass wir uns in der Konkurrenz mit Oberstdorf sehen. Der Latschenkiefer Nachtsprint hat sich inzwischen im Allgäu einen Namen gemacht. Die Stimmung ist einfach toll und die Leute können bei uns die Stars hautnah an der Strecke erleben. Wird es bei dieser einmaligen Terminverlegung bleiben oder wird der nächste Nachtlanglauf wieder im Februar stattfinden? Müller: Es könnte sein, dass wir den nächsten Nachtsprint im Zuge der Nordischen Ski-WM 2005 veranstalten. Aber dazu gibt es bislang noch keine Planungen, weder vom Ski-Club noch von der Gemeinde Fischen.