Kaufbeuren l agi l Zum ersten Mal in der 128-jährigen Vereinsgeschichte war der Kreisfischereiverein Kaufbeuren (KFK) Ausrichter des Tages der schwäbischen Fischerjugend. Für das dreitägige Programm hatte sich der Verein einiges einfallen lassen.
Dass Fischen nicht nur Freizeitsport ist, betonte der Präsident des schwäbischen Fischereiverbands, Franz Josef Schick, bei seiner Eröffnungsansprache. "Hier gibt es etwas zu lernen, auch über die Gesetzmäßigkeiten der Natur. Hier müsst Ihr Euch einsetzen für die Fische, ihren Lebensraum und alle dazugehörigen Lebewesen."
Zwar hatten die 252 jungen Teilnehmer auf dem Veranstaltungsgelände am Bärensee reichlich Gelegenheit zum gegenseitigen Kräftemessen. Doch auch der Spaßfaktor wurde groß geschrieben. Bereits am Freitag reisten die zehn- bis 18-jährigen Teilnehmer aus 33 schwäbischen Vereinen zum "Abenteuer Zelten" an. "Das war ganz schön kalt Freitagnacht", gab Kevin Derittenthaler (14) aus Elching zu. Zum Ausgleich heizten in der Zeltstadt Samstagnacht die Gaukler von Artistica Anamcara ein.
Beim Fachsimpeln am Ausstellungsbecken im Vereinsheim standen die jungen Fischer dann schon mal Auge in Auge den Vertretern der erhofften Beute beim Königsfischen gegenüber: Karpfen, Aal und Hecht - "ein stehender Räuber, der auf der Jagd sprintet wie ein Leopard", erklärt Tobias.
Dass ihr Sport mehr als Unterhaltung und Gemeinschaftsleben beinhaltet, liegt KFK-Vorsitzendem Peter Konrad am Herzen. Besonders eine fundierte Ausbildung des Nachwuchses im Umgang mit der Natur sei eine maßgebliche Vereinsaufgabe, so Konrad bei seiner Festansprache. "Es geht nicht nur um sportlichen Erfolg, sondern auch darum, Missstände deutlich aufzuzeigen", betonte er. Diese Aufgabe würdigte ebenso Oberbürgermeister Stefan Bosse: "Sie übernehmen Verantwortung für die Natur und die Gewässer. Sie verleihen dem Fluss eine Stimme, auch wenn es nicht immer angenehm ist."
Ihr hierfür nötiges Wissen stellten die Jugendlichen in den Prüfungen am Samstag unter Beweis. In Altersklassen getrennt wurden sie in den Bereichen Arten- und Knotenkunde geprüft. Des Weiteren stellten sie ihre Fingerfertigkeit beim Casting unter Beweis. Mit einer Handangel galt es, Ziele anzuwerfen. Krönender Abschluss war jedoch das Königsfischen am Sonntag.
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