An Heiligabend waren die Kirchen im wieder gut besucht, in vielen Gotteshäusern drängten sich die Gläubigen schon bei den Kindergottesdiensten am Nachmittag auf engstem Raum, um die Geburt Christi zu feiern. Es folgen Auszüge aus Predigten in Lindenberg, Scheidegg und Stiefenhofen.
Der Lindenberger Diakon Wolfgang Dirscherl spielte in seiner Predigt in der Christmette in der Stadtpfarrkirche auf Michael Hirte an, der mit seiner Mundharmonika ganz Deutschland gerührt hat. " Mit seinem Siegeslied "Ave Maria" gewinnt Michael Hirte diesen Wettbewerb und wird so das Supertalent 2008. Seitdem ist sein Leben völlig verändert - umgedreht. Er ist nun viel unterwegs, konnte seine Schulden bezahlen, hat eine CD aufgenommen. Als ich Michael Hirte im Fernsehen das Ave Maria spielen hörte, dachte ich an das Magnificat, den Lobpreis Marias zu Gott. Im Magnificat preist Maria den Gott der Veränderung - des Umdrehens."
In diesem Lobgebet preise Maria Gott dafür, dass er die Mächtigen vom Thron stoßen wird und die Niedrigen erhöhen wird. Arme und Hungernde werden satt gemacht. "Sie verkündet uns damit eine Botschaft, dass Gott, gerade für die Menschen zur Hoffnung wird, die ganz unten sind. Für die Menschen, deren Leben gedreht werden soll," so Dirscherl, der selbst zur Mundharmonika greift.
Stiefenhofens Pfarrer Herbert Mader erinnerte in seiner Predigt in St. Martin, dass die Menschen ständig auf der Suche seien, nach der Lösung eines Problems oder nach dem Autoschlüssel, der am falschen Ort deponiert wurde. "Auch Gott sucht den Menschen, der sich von ihm abgewandt hat, aber nicht nach der Art eines Polizisten, der einen Verbrecher sucht. Er schickt den Sohn, der als Kind in der Krippe um Zuneigung und Liebe bettelt.
" Und warum wolle er diese Zuwendung? Weil sonst der Mensch verloren sei, wie das die gegenwärtige Weltlage deutlich mache: Verlust der Werte, Kriege, Um- und Inweltverschmutzung.

ARD-Talk am Dienstag
"maischberger" am Dienstag mit diesen Gästen
Die Botschaft von Weihnachten sei: "Gott ist in einem Stall geboren", predigte in der Heiligen Nacht Pater Austin Abraham, der neue Scheidegger Pfarrer.Viele Christen merkten nicht, wieviel Zündstoff in diesem Kind in der Krippe von Bethlehem stecke. Dass Christus im Stall geboren wurde, sei ein Symbol dafür, dass Gott auch in uns nur geboren werden könne, wenn wir den Mut haben, den "Stall in uns" anzuschauen.
Der Stall sei ein Bild für das Unaufgeräumte, das Durcheinander in uns, "für das, was nicht gut riecht, was uns peinlich ist, was wir am liebsten vor uns selbst und vor dem anderen verbergen würden".
Göttliche Kinder
Wir alle seien göttliche Kinder, in jedem spiegele sich Gottes Antlitz auf einmalige Weise. Weihnachten sei die Verheißung, dass Gott im Stall unseres Lebens sein göttliches Leben aufblühen lasse "und er die Trümmer unseres zerbrochenen Lebens neu zusammensetzt und als herrliche Gottesstadt wieder aufbaut", so Pater Abraham.