Handball Immenstadts Coach Andras Pecsenye über die Siegesserie seiner Schützlinge in der Bezirksoberliga">

Artikel: "Die Mannschaft ist jeder Situation gewachsen"

8. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Handball Immenstadts Coach Andras Pecsenye über die Siegesserie seiner Schützlinge in der Bezirksoberliga

ImmenstadtDie Handballer des TV Immenstadt sind momentan auf dem Vormarsch in der Bezirksoberliga. Nach einer beeindruckenden Siegesserie in den ersten sechs Spielen führen sie mit 12:0 Punkten die Tabelle an. Heute treten sie auswärts beim TSV Biessenhofen an (siehe Bericht). Unsere Mitarbeiterin Marion Bässler sprach mit dem ungarischen Erfolgscoach Andras Pecsenye über die Gründe für diesen guten Saisonauftakt.

Haben Sie mit einem so exzellenten Start gerechnet?

Andras Pecsenye: Wir haben eine gute Vorbereitung absolviert. Daher haben wir gewusst, dass wir in einer besseren Form als im vergangenen Jahr sind. Nach fünf Spielen ist die Tabelle aber nur eine schöne Momentaufnahme, die wir so lange wie möglich genießen möchten.

Worin sehen Sie die Gründe für den erfolgreichen Start?

Pecsenye: Mit den drei Neuzugängen aus Ungarn verfügen wir über einen breiteren Kader als in den vergangenen Jahren. Damit können wir die Ausfälle viel leichter kompensieren.

Ist der TV Immenstadt auf dem Weg zum Titel überhaupt noch zu stoppen?

Pecsenye: Ich möchte nach fünf Spielen noch keine Spekulationen über das Ende der Saison machen. Wir planen von Woche zu Woche und versuchen, immer unser Bestes zu geben. Im Verlauf einer Saison kann noch so viel passieren.

Wen sehen Sie als härteste Konkurrenten?

Pecsenye: Es gibt vier bis fünf Mannschaften, die oben mitspielen. Neben den beiden Allgäuer Clubs aus Dietmannsried und Memmingen schätze ich auch das junge Team aus Herrsching sehr stark ein. Obwohl der Eichenauer SV die letzte Partie verloren hat, zähle ich ihn dennoch zu den Favoriten.

Worauf kommt es an, damit diese Serie nicht reißt?

Pecsenye: In erster Linie ist es für uns wichtig, dass unser Kader von größeren Verletzungen und Krankheiten verschont bleibt. Wir werden zudem weiterhin jede Woche ordentlich trainieren, denn wir möchten diesen Platz so schnell nicht aufgeben. Jetzt kommt es drauf an, dass es uns gelingt, unsere Stärke weiterhin auszuspielen. In der Vorbereitung haben wir gerade im taktischen Bereich sehr viel gearbeitet. Ich habe versucht, meine Jungs auf alles vorzubereiten. Daher ist die Mannschaft auf dem Platz jeder Situation gewachsen.

Müssen Sie Ihr Team in dieser Situation noch weiter motivieren oder eher auf die Euphoriebremse treten?

Pecsenye: Das kommt auf die jeweilige Situation an, aber ich denke, mit meiner Erfahrung kann ich da schon ordentlich reagieren. Die Jungs wissen, dass wir jetzt Favorit sind. Um in dieser Rolle zu bestehen, gehören aber noch 18 Spiele dazu, in denen sehr viel passieren kann.

Sie haben mit Matyas Varga, Norbert Teski und Peter Földi drei ungarische Spieler verpflichtet. Welchen Anteil haben sie am erfolgreichen Start?

Pecsenye: Die drei sind eigentlich nicht hergekommen, um Handball zu spielen, sondern um deutsch zu lernen. Alle drei sind Studenten, die in Ungarn bald eine Deutsch-Prüfung absolvieren müssen. Sie sind sozusagen als Praktikanten hier. Für uns ist das natürlich hervorragend, da wir unseren Kader vergrößern wollten und im Umkreis nicht so viele hochkarätige Spieler frei sind.

Durch meine Kontakte nach Ungarn konnte ich die drei dann für uns gewinnen. Sie geben unserem Team Sicherheit. Zudem passen sie zu meiner Mannschaft und haben sich hervorragend eingefügt. Die Partien werden aber nicht von einzelnen Spielern, sondern immer nur von der gesamten Mannschaft entschieden.

Wie wichtig ist die Unterstützung des Publikums für Ihre Mannschaft?

Pecsenye: Für uns ist es sehr wichtig, dass viele Zuschauer kommen. Heimspiele sind immer etwas ganz Besonderes. Unsere Spieler wollen dem Publikum in Immenstadt zeigen, was sie können.

Sie verfügen über einen großen, ausgeglichenen Kader. Wie schwer fällt es Ihnen da, die Start-Formation zu finden?

Pecsenye: Das ist für mich kein großes Problem. Ich bin sogar sehr froh, dass ich einen so breiten Kader habe, da in letzter Zeit einige Spieler grippegeschwächt sind und nicht richtig trainieren können. In den letzten drei Spielen habe ich immer den kompletten Kader, der mir zur Verfügung stand, eingesetzt. Die Jungs kapieren, dass ich taktisch unterschiedlich spielen lasse und sie auch mal auf die Bank müssen.