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Die Lage ist schwierig für uns

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Die Lage ist schwierig für uns

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    Hergensweiler (hip). Puppenstube oder Gespensterhaus - oder doch lieber gleich zum Kuchen essen? Die siebenjährige Lorena hat sich entschieden. Sie sitzt auf der großen Matratze und singt begeistert die Lieder mit, die Birgit Millich auf der Gitarre anstimmt. Es ist Tag der offenen Tür im Kindergarten 'Max & Moritz' in Hergensweiler.

    Eltern und Kinder geben sich ein Stelldichein. Auf dem 'Schnupperpfad' geht es in hinunter in die liebevoll eingerichteten Räumlichkeiten des Kindergartens. Und oben in der Leiblachhalle bemalen Kinder unter der Anleitung von Rose Weber die Blumentöpfe, in denen später Ostergras und Kresse wachsen werden. Es gibt Kaffee und Kuchen - und viele Informationen.

    Karin Brack, pädagogische Leiterin des vor zehn Jahren aus einer Elterninitiative entstandenen Kindergartens im 'Netz für Kinder', spricht über ihre Arbeit. Erklärt die 'Gestaltungspädagogik', auf der die Betreuung fußt. Angesetzt werde hier sowohl bei der Funktion, wo vorgegebene Themen wie die Jahreszeit oder Feste das Thema bestimmen, als auch bei der Situation, in der die momentanen Interessen der Kinder zum Thema gemacht werden. Brack erzählt von der Kirchenrenovierung bei St. Ambrosius. Die Kinder seien auf dem Weg zum Wald jedes Mal fasziniert gewesen von der Arbeit des Malers, der das Bild 'Jesus am Ölberg' restaurierte. Der Maler nahm sich die Zeit, den Kleinen zu erklären, wie früher die Farben hergestellt wurden. Keine Frage, dass dann die Kinder bei 'Max & Moritz' selbst ausprobiert haben, wie aus Steinen Farbe wird. 'Alle waren begeistert', sagt Brack.

    Begeisterung und Aufmerksamkeit auch für die kleinen Dinge - das trage dazu bei, die Kinder auf die Zukunft vorzubereiten. Die Kinder lernen, sich etwas zu trauen. Und sie trauen sich, etwas zu sagen. Und lernen bei dieser Gelegenheit, dass jeder seine eigene Sichtweise hat, erklärt Brack.

    Hanna hat ihre eigene Sichtweise. Die Zweijährige turnt um die Beine der Mutter, die gerade dabei ist, den Eltern auf den Kinderstühlen die Organisation bei 'Max & Moritz' zu erklären. Claudia Knitz ist Zweite Vorsitzende des Vereins, in dem die Eltern aktiv mitarbeiten. Jeden Tag unterstützt eine Mutter oder ein Vater die Erzieherin bei der Betreuung der Buben und Mädchen. Derzeit besuchen fünfzehn Kinder den Kindergarten. Zwölf müssen es sein, um Fördergelder zu erhalten, erläutert Knitz. In diesem Herbst kommen fünf Kinder in die Schule, eines verlässt den Kindergarten wegen Umzugs. Da braucht es also mindestens drei Neuanmeldungen, um den Erhalt des Kindergartens wenigstens bis August 2008 zu sichern. Bis zu diesem Zeitpunkt wird auch die Gemeinde den Kindergarten fördern.

    Was danach kommt, ist noch offen. 'Die Lage ist relativ schwierig für uns', sagt Knitz. 'Aber wir mussten bisher jedes Jahr gucken, wie es weitergeht.' Für den vierjährigen Elia ist die Sache dagegen sonnenklar. Er führt schon mal seinem Bruder Diego (2 Jahre) den Kindergarten vor. Damit der jetzt schon weiß, wie schön er hier später mal spielen kann.

    iEltern können unter 08388/9822807 oder 01520/4122817 Kontakt zu 'Max & Moritz' aufnehmen.

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