Kaufbeuren | ses | Die brasilianische Flagge weht vor dem Neptunbrunnen, kubanische Musiker spielen heiße Samba-Rhythmen, Kinder bauen Sandburgen zwischen Palmen, an der Bambus-Bar werden kühle Cocktails ausgeschenkt, es duftet nach frischer Ananas und die Sonne scheint am wolkenlosen Himmel. Warum also in die Karibik fliegen, wenn sie doch an diesem Abend schon vor der Haustür anfängt? Zum ersten Mal veranstaltete die Aktionsgemeinschaft Kaufbeuren (AK) gestern ein so geanntes 'Holiday-Shopping' (Einkaufen in Ferienlaune) und lockte damit Jung und Alt auch am Abend noch in die Geschäfte der Altstadt.
22 Einzelhändler machten mit - und sie waren unschwer zu erkennen: Mit jeweils einem Stück Rasenteppich, zwei Liegestühlen und einem Sonnenschirm hatten sie ihre Eingänge dekoriert. 'Auch die anderen Händler, die sich nicht beteiligen, lassen ihre Geschäfte bis 20 Uhr geöffnet', sagte Uli Seydel von der Aktionsgemeinschaft.
Bei den Besuchern kam das gut an. Diejenigen, die nicht am Baggersee lagen oder im heimischen Garten saßen, nutzten die längeren Öffnungszeiten. Entweder, um kurz vor dem Urlaub noch einmal zum Stadtbummel aufzubrechen und die letzten Besorgungen zu machen, oder, um einfach nur den üblichen Wochenendeinkauf zu erledigen. 'Die Aktion finde ich gut. Sonst wäre ich heute wohl nicht mehr in die Stadt gefahren', sagte etwa eine Besucherin. Bei den kleinen Besuchern hingegen kam der überdimensionale Sandkasten vor der Dreifaltigkeitskirche prächtig an. Auf fast 150 Quadratmetern fühlten sie sich wie am Strand.
Zufrieden waren auch die Organisatoren der AK. Von einer 'netten Atmosphäre' sprach Uli Seydel. Der Zuspruch sei in Ordnung. 'Die Aktion wird sich in den kommenden Jahren noch einspielen. Die Erstauflage des Candle-Light-Shoppings war damals auch noch recht überschaubar', so Seydel weiter.