Von Benjamin Schwärzler (Text) und Matthias Becker (Fotos) |LindenbergAuch wenn sie vielleicht nicht jeder gesehen hat - gehört hat es wohl so ziemlich jeder Lindenberger, dass Conny Brendle beim 8. Käse- und Gourmetfest war. Die Hutkönigin ließ es sich nicht nehmen, die Lindenberger Böllerschützen zu verstärken und den sonnigen Festtag lautstark zu eröffnen.
Im Umgang mit der Pistole zeigte sie sich geübt. Kein Wunder, als "alte Vorderladerschützin" (Brendle) ist sie Mitglied im Schützenverein Ennetach und war sogar württembergische Meisterin. Für die 41-Jährige war es nach dem Stadtfest der zweite offizielle Auftritt in der Bergstadt. Insgesamt hat sie über 20 repräsentative Einsätze während ihrer bislang dreimonatigen Regentschaft absolviert, überwiegend auf Messen. "Jedes Mal, wenn ich über den Ratzenberg fahre, ist das als ob ich in eine andere Welt komme", schwärmt die 95 Kilometer entfernt wohnende Schwäbin.
Diesmal war es die Welt der Genüsse, in die Conny Brendle zusammen mit tausenden Besuchern in der Innenstadt eintauchen konnte. Über 50 Sennereien, Direktvermarkter und Fachgeschäfte, darunter auch die Großunternehmen Hochland und Bayernland, boten ihre Waren an. Und so stießen die Besucher alle paar Meter auf neue, vielfältige Eindrücke: deftige Gamskaminwurzen, Bärlauchcreme zum Dippen, Honig aus der Toskana, Sauerkirschlikör oder Käsepralinen lockten zum Probieren, Vergleichen und Einkaufen.
Familie Specht von der Dorfsennerei Böserscheidegg hatte beispielsweise nicht weniger als 17 Käsesorten dabei. Die Firma Hochland stellte die neue Sorte "Almette Steinpilz" für die Saison Herbst/Winter vor, die erst in einigen Tagen offiziell in den Handel kommt.
Und natürlich gab es auch sonst noch viel Käse aus Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz.

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Chilikonfitüre zum Dippen
Interessante Produkte hielt der kleine Stand der Marmeladenmanufaktur von Victor Dingelmaier aus Diedorf (Landkreis Augsburg) bereit. Anstatt herkömmlicher Sorten wie Himbeer oder Aprikose hatte er geschmackliche Exoten im Angebot wie Chili, Weizenbier oder Orange-Wodka. "Die Chilikonfitüre eignet sich beispielsweise sehr gut als Dip zum Käse. Ich nehme dazu am liebsten einen Emmentaler oder Bergkäse", sagte er.
30 Sorten im Westallgäu
Vielleicht wäre sein Chili, auch in Kombination mit Erdbeere erhältlich, ja etwas für Hutkönigin Conny Brendle. Die ließ sich von Käsekönigin Melanie Reck in die "Geheimnisse" des Milchproduktes einführen. "Gut reif und herzhaft" müsse ihr Lieblingskäse sein, verriet die zweifache Mutter, die sich im Vorfeld gut informiert hatte: "Allein im Westallgäu gibt es über 30 Käsesorten mit 100 Variationen", sagte Brendle. Sie kennt sich also nicht nur mit Hüten und Pistolen aus.
Das Käsefest in der Bildergalerie: