"Das ist echt eine super Erfindung. Ich lade meine Heizwärmer für die Schuhe über Nacht auf und habe dann tagsüber warme Füße", sagt Parkplatzwächter Juliano Pfeiffer-Novelli. Der 36-jährige Brasilianer, dessen Mutter aus Schwangau stammt, hält auch bei eisiger Kälte an den Königsschlössern die Stellung. Trotz ausgefeilter Schuhwärmtechnik möchte er aber im Februar in seiner Heimat so richtig Sonne tanken und erzählt vom geplanten Urlaub in Südamerika. Ansonsten schwört er auf Tee und warme Unterwäsche. Etwas Kuscheliges auf der Haut und später viel Sonne tanken: Das ist das Rezept von Postzustellerin Siglinde Seitz (49). Sechs Tage die Woche muss sie in der Kälte durchhalten. "Die guten alten Wollstrümpfe sind mein Geheimtipp", sagt sie aus 20-jähriger Erfahrung. Dann erzählt sie von der Insel Kreta - die Augen leuchten und ihr ist plötzlich nicht mehr kalt: "Ich wollte mal an einem Austauschprogramm mit Griechenland teilnehmen. Aber es gab nur ein Angebot in der Schweiz", sagt sie und lacht. Weil es dort aber genauso kalt sei wie hier, habe sie damals abgelehnt.
Gefrorene Gräber
"Je schneller man arbeitet, umso wärmer wird es", rät Bestatter Michael Steidele, der auf dem Füssener Friedhof gerade ein Grab mit dem Presslufthammer aushebt. Die Kälte stört ihn wenig: "Die Arbeit macht mir Spaß, auch wenn es kalt ist und der Boden 20 Zentimeter gefroren ist", so der 24-Jährige, der den Sommer "natürlich angenehmer" empfindet. Heuer sei ihm bei minus 13 Grad schon mal die Nase eingefroren. Er träumt wie die Anderen von wärmeren Zeiten. "Im März fahre ich erst mal für zwei Wochen in die Türkei, Sonne tanken", freut sich der Eisenberger jetzt schon.
Auch Norbert Baur von der Kreis-Straßenmeisterei schwört auf warme Kleidung und hält viel von Bewegung. "Funktionsunterwäsche sollte man schon tragen. Und am besten ist, wenn man viel arbeitet, das hält warm", weiß der 43-jährige Roßhauptener. Den bisherigen Winter findet er nicht schlimm. "Wir hatten in anderen Jahren schon minus 20 Grad" erinnert er sich. So lange es trockene Kälte sei, ließe es sich gut aushalten.
Trockene Kälte schätzt auch Wertstoffhof-Mitarbeiter Gebhard Waldmann aus Seeg. "Bei uns ist es wenigstens windstill. Wir hatten aber auch schon kalte Winter mit minus 25 Grad", erinnert er sich. Auch wenn kein Freiluft-Arbeiter mit "Büromenschen" tauschen will - eines haben alle gemeinsam: Die Vorfreude auf den Sommer 2009.