Es gibt Hindelanger, die haben über ihren eigenen Tellerrand weit hinausgeblickt. Wie Florian Rohrmoser, ein Spross aus der "Oberen Mühle". Nach seinem Bachelor an der Universität Passau mit Auslandssemestern in Florenz und Barcelona machte er seinen Master der Europäischen Unionspolitik und Internationalen Beziehungen in Istanbul, Nizza und Berlin. Er bereiste Thailand, Spanien, Südamerika und Syrien.
Rohrmosers Weltoffenheit führte ihn schließlich nach Thailand. Während seines Studiums lernte er, damals 26 Jahre alt, die gleichaltrige Kommilitonin Anna Malindog von den Philippinen kennen.
In Mae Sot, einer Stadt im Nordwesten Thailands mit 120000 Einwohnern, leitet sie ein Schulprojekt, das Kinder von Wirtschaftsflüchtlingen und politisch Verfolgten aus Burma betreut. Menschenrechtsverstöße wie Zwangsarbeit, Zwangsräumungen von Dörfern, Folter, Vergewaltigungen und Verfolgung von Minderheiten sind in Burma an der Tagesordnung. Die erwachsenen Flüchtlinge in Thailand arbeiten für zwei bis drei Euro am Tag in Plastik verarbeitenden Fabriken. Das Plastik sammeln Kinder auf Müllkippen. Anna Malingdog ist die Gründerin von PPDD (Peoples Partners for Development and Democracy).
Florian Rohrmoser folgte ihr nach Thailand und war von Beginn an begeistert vom Projekt.
Am Anfang für 70 Kinder nur zwei Lehrgebäude
Am Anfang gab es für die 70 Kinder vom Kindergarten bis zur 5. Klasse nur zwei Lehrgebäude ohne Zwischenwände, einen Bambusverschlag für die Küche und ein Gebäude für die drei Lehrer. Es fehlte an Medikamenten, Moskitonetzen, Kleidung, Lehrmaterialien, fließendem Wasser, Schlafräumen, Unterrichtsräumen, einer Bibliothek oder einer Küche. All das konnte in knapp einem Jahr realisiert werden.
Florian Rohrmoser, der die Kinder in Englisch unterrichtete, war gleichzeitig Projektleiter und somit für den Großteil der Finanzierung, Organisation und den Ausbau der Schule verantwortlich. Mit der finanziellen und moralischen Unterstützung vieler Freunde, Bekannten und Gästen der "Oberen Mühle", konnte viel erreicht werden - vor allem jedoch mithilfe seiner Familie.
"Die Kinder sind unglaublich wissbegierig und aufmerksam"
"Die Kinder sind unglaublich wissbegierig und aufmerksam. Sie sind von ihren Eltern zur Selbstständigkeit und Verantwortung erzogen, und daher sorgen die größeren Kinder liebevoll für die Kleinen", gibt Florian Rohrmoser eine für ihn erstaunliche Erfahrung wieder.
In den zehn Monaten, die er in der Nähe von Mae Sot verbrachte, wurde ein mittlerweile stabiles Projekt aufgebaut, das zurzeit 136 Kindern eine Perspektive für die Zukunft bietet. Doch fehlt es immer noch an der Nachhaltigkeit und der finanziellen Absicherung über die nächsten Jahre hinaus. Daher ist Florian Rohrmoser jetzt dabei, in seiner Heimat Spenden zu sammeln.
Spendenkonto: PPDD Peoples Partner for Development and Democracy/Florian Rohrmoser, Allgäuer Volksbank, BLZ: 73390000, Kto.Nr.: 73390000