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Die glorreichen Sieben

Füssen

Die glorreichen Sieben

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    Die glorreichen Sieben
    Die glorreichen Sieben Foto: privat, ohne honorar

    Vor 50 Jahren waren sie die glorreichen Sieben, die von Füssen aus loszogen, um mit der Nationalmannschaft im Eishockey bei den Olympischen Winterspielen in Squaw Valley mitzumischen. Markus Egen, Paul Ambros, Ernst Trautwein, Siegfried Schubert, Xaver Unsinn, Ernst Eggerbauer und Leonard Waitl vom EV Füssen stellten im Jahr 1960 die größte Abordnung eines Vereins bei der Mannschaft.

    Siegfried Schubert, Xaver Unsinn, Ernst Eggerbauer und Leonard Waitl vom EV Füssen stellten im Jahr 1960 die größte Abordnung eines Vereins bei der Mannschaft. Heute, 50 Jahre später, ist im Team von Bundestrainer Uwe Krupp, das am heutigen Mittwoch mit dem Spiel gegen Schweden in das olympische Turnier in Vancouver startet, niemand mehr vom EV Füssen aktiv. Nicht nur das hat sich geändert, sondern auch vieles andere, wie die damaligen Olympioniken aus Füssen erklären. Teilnehmer galten mehr

    Viel mehr als heute galten damals die Teilnehmer, die von Füssen aus ins Rennen um die Medaillen gesandt wurden. Echte Pioniere, die für ihre sportliche Leidenschaft erheblich größere Opfer brachten, als es die heutzutage rundum versorgten Athleten um Michael Wolf, Kai Hospelt oder Thomas Greilinger. So kommt es Paul Ambros noch heute unglaublich vor, dass das deutsche Nationalteam die Reise über den großen Teich ohne Trainer angetreten hatte. Weil, so der ehemalige knochenharte Verteidiger aus Füssen, "das Geld nicht reichte", musste Udo Kießling am Ende zu Hause bleiben. Ein Flugticket in die USA habe damals immerhin fast 4000 Mark gekostet.

    Abstecher nach Hawaii und Japan

    Kein Wunder, dass auch Egen, der 1960 im Alter von 32 Jahren einer der Routiniertesten sowie der "Superstar" im deutschen Team war, Olympia in Squaw Valley als etwas "ganz Besonderes" und als ein "großes Erlebnis" bewertet. Dabei habe ihm vor allem auch das "schöne Miteinander" der Athleten aus aller Herren Länder im olympischen Dorf sehr gut gefallen, weshalb er sagt: "Wir haben damals eine sehr schöne Zeit gehabt." Ähnlich sieht das auch Egens Stürmerkollege Ernst Trautwein, dem das Erlebnis gut in Erinnerung ist. Schließlich habe man viel Spaß gehabt - und damals so eine Art Weltreise unternommen: Nach den Spielen machte mancher noch Abstecher nach Hawaii und Japan, wodurch Füssens Sportler sowie ihre Kollegen erst nach rund sieben Wochen wieder in ihre Heimat zurückgekehrt seien.

    Großer Bahnhof bei Rückkehr

    Den jüngsten Teilnehmer von damals, Siegfried Schubert, hat dabei die "überwältigende Gastfreundschaft der Amerikaner" am meisten beeindruckt. Ebenso wie die Möglichkeit, viele andere olympische Wettkämpfe "hautnah miterlebt" zu haben, da in Squaw Valley "alles so schön nah beieinander" gewesen sei. Gefallen habe Schubert zudem, dass die sieben Teilnehmer aus Füssen nicht nur feierlich verabschiedet worden waren, sondern bei ihrer Ankunft auch wieder mit großem Bahnhof empfangen wurden. Das wird heuer keinesfalls so sein, selbst wenn die Mannschaft in Vancouver einiges erreichen sollte. Das aber trauen ihr die glorreichen Sieben des EV Füssen durchaus zu. (ale)

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