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Die Geschichte lässt sich bis 1364 zurück verfolgen

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Die Geschichte lässt sich bis 1364 zurück verfolgen

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    Honsolgen (jus). Vor genau 50 Jahren zog der 1926 in München geborene Hans-Christoph Heilmann in den Koppenhof bei Honsolgen ein. Damals suchte der studierte Landwirt nach einem passenden Hof, um sich selbstständig zu machen. 'Ich habe lange Zeit nach einem geeigneten Grundstück gesucht und es im Allgäu gefunden', sagt der heute 79-Jährige, der zuvor in verschiedenen anderen landwirtschaftlichen Betrieben praktische Erfahrung gesammelt hatte. Die kommenden Tage wird Heilmann zusammen mit Freunden und seiner Familie '50 Jahre Koppenhof' feiern. Am 24. September 1955 bezog Heilmann den insgesamt 60 Hektar großen bäuerlichen Betrieb, der rund zwei Kilometer von Honsolgen entfernt liegt. Heilmanns Vorgänger Wilhelm Krämer hatte aus altersbedingten Gründen den Betrieb verkauft. Ein halbes Jahr später zog Ehefrau Ingeborg ein. Die Heilmanns bekamen vier Kinder. Einer der beiden Söhne, Andreas, bewirtschaftet jetzt den Hof. 'Die Geschichte des Koppenhofes lässt sich nachweislich bis 1364 zurück verfolgen', erklärt Hans-Christoph Heilmann. Im ersten Jahrhundert tauche immer wieder der Name Gutermann auf, eine Familie, die sich offenbar teilweise als Verwalter, teilweise auch als Pächter kirchlicher Liegenschaften bewährt hatte. 'Aus dem Jahr 1546 existiert sogar eine Kopie des Pachtbriefes eines gewissen Hans Guettermann', berichtet Heilmann, der dieses Dokument heute aufbewahrt. Aus der Frühzeit des Hofes ist ferner überliefert, dass dieser ein so genannter Wehrhof gewesen sein könnte. Jedenfalls waren die West-, Süd- und Ostseite durch einen tiefen Graben geschützt. 'Dieser wurde einerseits bei Bauarbeiten in der Neuzeit immer wieder sichtbar, andererseits durch den heute noch in Andeutung zu sehenden Hohlweg in der Zufahrt zum Hof', so Heilmann. Von den ursprünglichen Gebäuden des Hofes existiert - abgesehen von der großen Scheune - keines mehr. 'Es hat sich im Laufe der Jahre viel verändert. 50 Jahre Koppenhof bedeutet auch 50 Jahre der Wandlung hinsichtlich der Bewirtschaftungsmethoden und speziell der Landtechnik', betont der Diplomlandwirt. Im Jahre 1962 hat er den Betrieb umstrukturiert: 'Wir haben den Viehbetrieb eingestellt und uns rein auf Ackerbau umgestellt.' Heilmann hat nie bereut, auf das ländliche Anwesen gezogen zu sein. Heute ist er im Ruhestand und genießt mit seiner Frau die Ruhe und Idylle. Rückblickend sagt er: 'Ich erinnere mich noch, als wir Ende der 70er Jahre einmal so eingeschneit wurden, dass wir vier Tage lang nicht wegfahren konnten.' Alle, die auf dem Weg zu seinem Grundstück waren, seien stecken geblieben.

    Internationaler Besuch Da der bäuerliche Hof früher ein Lehrbetrieb war, verkehrten dort regelmäßig nicht nur deutsche, sondern auch ausländische Lehrlinge. 'Die ersten, die bei uns anfingen, waren aus dem Iran', berichtet der ehemalige Lehrherr Heilmann. Aber auch Lehrlinge aus der Türkei und anderen Ländern seien bei ihm ausgebildet worden. Er und seine Frau hätten versucht, den Kontakt im Laufe der Jahre mit diesen und weiteren ehemaligen Mitarbeitern aufrecht zu erhalten. 'Zu den Feierlichkeiten, die am Jahrestag, dem Samstag, beginnen, rechnen wir unter anderem mit Besuchern aus Finnland, England und Frankreich.'

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