Kaufbeuren (agi). - 92 Gründe zum Feiern gab es im Jakob-Brucker-Gymnasium. Denn ebenso viele Absolventen konnten heuer auf der Verabschiedungsfeier ihr Abiturzeugnis in Empfang nehmen. Anlass genug, um einen - teils auch wehmütigen - Blick auf die vergangenen neun Jahre zu werfen. Ganz besonders stolz dürfen jene 28 Schüler auf ihre Abinote blicken, die eine Eins vor dem Komma stehen haben. An der Spitze Sina Birkholz und Benedikt Strauß, die sich die magische 1,0 erarbeiteten. 'Sie haben ein großes Tor zur Zukunft aufstoßen können. Aber jetzt stehen sie auch gleich wieder am Anfang', beglückwünschte Oberbürgermeister Stefan Bosse die Abiturienten. Denn nun liege der berufliche Werdegang vor den 92 Schulabgängern. 'Und da sind die Angebote so vielfältig wie noch nie, was auch Risiken birgt', sagte Elternbeirats-Vertreterin Katharina von Cranach. Sie wünschte den Absolventen, dass sie ihre Freiheit nutzen, aber auch die Verantwortung und das Engagement für andere nicht aus den Augen verlieren mögen. Dass der vor den Abiturienten liegende Weg nicht einfach ist, sah auch Dr. Wolfgang Miethge vom Förderverein Jakob-Brucker-Gymnasium.
Maximilianeum in Sicht 'Sie haben nicht nur den Zustand der Reife erreicht, sondern Nervenstärke bewiesen', bestätigte Schulleiter Heinz-Peter Kempf den scheidenden Schülern. Mit einem Schmunzeln erinnerte er sich an einen Schützling, 'der es nicht nur schaffte, zu spät zur Prüfung zu kommen, sondern auch noch konsequent ohne Schreibzeug'. Doch mit der letzten Prüfung am 9. Juni sei auch das alles geschafft. Dazu mit einem sehr erfolgreichen Resultat, das über dem Landesdurchschnitt liege. Immerhin 28 Abiturienten meisterten die Prüfungen mit einer 1 vor dem Komma, Sina Birkholz und Benedikt Strauß sogar mit 1,0. Damit haben sich die beiden für die Maximilianeums-Prüfung qualifiziert. Kempf hob auch hervor, dass sich der diesjährige Abi-Jahrgang nicht zuletzt durch sein großes innerschulisches Engagement ausgezeichnet habe, etwa bei den Tutoren, aber auch für Veranstaltungen. Von diesem Engagement zeugt auch Zeugnis in Form eines Abi-Denkmals, das dem nachfolgenden Jahrgang den Countdown bis zu den nächsten Abi-Prüfungen täglich vor Augen hält. Obwohl die Abiturienten nun 'dieser legalisierten Form von Freiheitsberaubung entkommen', so hofft Kempf doch, dass sie die Schule nicht als Zwangsjacke empfunden haben. Bei Sina Birkholz und Ferdi Karaaslan brauchte er sich nicht zu sorgen. In einer szenischen Darbietung gewährten die beiden humorvolle Einblicke in die Entstehung einer Abiturientenrede. Das Duo ließ nochmal die vergangene Gymnasial- und vor allem Kollegstufenzeit Revue passieren und dankte abschließend nicht nur den jeweiligen Kursleitern, sondern auch dem Sekretariat sowie dem Hausmeister. Klassische Töne steuerte Benedikt Strauß mit einer Klaviersonate zur Umrahmung bei. Bei einer sechshändig gespielten Rumba teilte er sich mit Simone Geyerhalter und Simon Leicht den Flügel. Trotz seines musikalischen Talents will Benedikt Strauß das Klavierspielen 'nur' als Steckenpferd beibehalten. Studieren möchte der Elite-Schüler auf jeden Fall. Für eine bestimmte Richtung hat er sich noch nicht festgelegt. 'Ich arbeite jetzt erst mal auf die Maximilianeums-Prüfung im Juli hin.' Sina Birkholz, die zweite im Bunde der 1,0-Abiturienten, hat ihre beruflichen Weichen dagegen schon gestellt: 'Ich mache im August erstmal ein journalistisches Praktikum bei der AZ, und dann will ich weiter in Richtung Medien und Kommunikation studieren.' Neben ihrem Abiturzeugnis konnten mehrere Absolventen für herausragende Leistungen zusätzliche Ehrenpreise in Empfang nehmen. Und Thomas Denninger hob im Namen des Elternbeirats diejenigen hervor, die sich für das Schulleben besonders engagiert hatten. In Form einer Fotopräsentation wurde dann noch einmal jeder Abiturient gezeigt. Stephanie Haese, Marco Eckl und Mathias Pauthner sorgten für den Ausklang mit Eric Claptons 'Tears in heaven'. Die besten Abiturienten des Jakob-Brucker-Gymnasiums neben Sina Birkholz und Benedikt Strauß sind: Artur Braun (1,2), Michael Pschenitza (1,2), Simon Batzer (1,3), Olivia Gippner (1,5), Martina Merk (1,5) und Daniel Wöhr (1,5).