sucht mehr Kontakt zu Ärzten Manfred Kaltenböck ist neuer Vorsitzender in Kaufbeuren Kaufbeuren (bkl). Seit 15 Jahren besteht in Kaufbeuren eine Selbsthilfegruppe für Diabetiker. Waltraud Schmid, die als Vorsitzende für diese Gruppe seit deren Gründung tätig war, hat ihr Amt nun niedergelegt. Bei den Neuwahlen wurde der 37-jährige Manfred Kaltenböck zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Kaltenböck gehört der Selbsthilfegruppe seit 1993 an. 'In dem Jahr habe ich erfahren, dass ich zuckerkrank bin', erzählt er. Da es in Marktoberdorf, wo Kaltenböck lebt, damals noch keine eigene Gruppe gab, schloss er sich den Kaufbeurern an. Wechseln will er jetzt nicht mehr, da er die Mitglieder inzwischen gut kennt und sich bei den regelmäßigen Treffen wohlfühlt.
Nachdem er zwei Jahre lang als Beisitzer tätig war, hat er nun den Vorsitz der Kaufbeurer Gruppe übernommen. Zu Beisitzern wurden Leopoldine Kawan und Joachim Girke gewählt.
Gruppe wechselt
Zu Kaltenböcks Aufgaben zählt zunächst, die Treffen zu organisieren. Jeden dritten Mittwoch im Monat kommen Betroffene, Angehörige und Freunde zusammen, um Erfahrungen auszutauschen, sich ein Referat anzuhören oder gemeinsam zum Eisessen zu gehen. Etwa 20 Frauen und Männer sind bei den Treffen dabei, die Gruppe wechselt jedoch je nach Thema des Referates. Rund 50 Personen, so schätzt Kaltenböck, gehören der Selbsthilfegruppe in Kaufbeuren an. Er bedauert allerdings, dass sie kaum noch wächst und dass vor allem junge Leute den Kontakt meiden.
'Diese Treffen sind für uns enorm wichtig', kann Kaltenböck aus eigener Erfahrung sagen. Ihm haben die Gespräche mit anderen Diabetikern besonders in der Zeit sehr geholfen, als er von seiner Krankheit erfuhr. 'Ich wusste damals überhaupt nicht, was auf mich zukommt und hatte natürlich Angst.'
Zusätzlich helfen
Er würde sich wünschen, dass Ärzte mehr mit der Selbsthilfegruppe zusammen arbeiten und Betroffene insbesondere junge Menschen und deren Angehörige auf diese Möglichkeit des regelmäßigen Erfahrungsaustausches aufmerksam machen. 'Wir wollen den Ärzten keine Patienten wegnehmen, sondern nur zusätzlich helfen', sagt Kaltenböck.
Als Vorsitzender ist er auch Ansprechpartner für alle, die etwas über die Selbsthilfegruppe oder ganz allgemein über die Zuckerkrankheit wissen wollen. 'Ich habe für jeden ein offenes Ohr', sagt Kaltenböck.
i Das nächste Treffen der Diabetiker- Selbsthilfegruppe findet am Mittwoch, 20. September, um 19.30 Uhr im Rotkreuz-Haus in der Porschestraße 31 statt. Als Referent ist der Augenarzt Dr. Wolfgang Reischl eingeladen. Manfred Kaltenböck ist unter Telefon (0 83 42) 49 10 erreichbar.