Camping als "Corona-Trend": Deutlich mehr Wildcamping- und Parkverstöße im Allgäu als vor der Corona-Pandemie

28. April 2022 12:15 Uhr von Josef Brutscher
Auch im Jahr 2021 gab es im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie mehr Wildcamping- und Parkverstöße in Landschaftsschutzgebieten im Allgäu. (Symbolbild)
Auch im Jahr 2021 gab es im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie mehr Wildcamping- und Parkverstöße in Landschaftsschutzgebieten im Allgäu. (Symbolbild)
StockSnap auf Pixabay

Was tun, wenn man Urlaub machen möchte, aber wegen der Corona-Pandemie nirgendwo hin kann? Für viele Menschen lag die Lösung auf der Hand: Einfach Campen gehen. Vor allem das Allgäu hatte hier eine gewisse Anziehungskraft. Doch nicht immer halten sich die Leute an die Regeln. In den letzten beiden von Corona gebeutelten Jahren hat deshalb auch die Zahl der Wildcamping- und Parkverstöße in Landschaftsschutzgebieten im Allgäu enorm zugenommen. 

Wildcamper vor und während der Corona-Pandemie

Falschparker vor und während der Corona-Pandemie

Sowohl Wildcampingverstöße als auch Parkverstöße in Landschaftsschutzgebieten gab es in den Corona-Jahren 2020 und 2021 deutlich mehr als noch vor der Pandemie (2019), wie Magdalena Buchmiller, die Pressesprecherin der Polizei in Kempten gegenüberall-in.deberichtet. Obwohl die Zahlen im letzten Jahr im Vergleich zu 2020 wieder etwas zurückgegangen sind, sind sie immer noch hoch. 

Camping ist ein Corona-Trend

Buchmiller erklärt sich die Entwicklung so: Sie glaubt, dass Camping eine Art Corona-Trend ist, weil man ja sonst nicht wirklich weg konnte. "Kontrollen gab es auch vorher schon. Weil die Zahlen in den letzten Jahren aber gestiegen sind, gab es auch mehr Kontrollen und somit mehr Verstöße", sagt sie. Außerdem könnte es sein, dass vielen Menschen gar nicht bekannt ist, dass es nicht erlaubt ist, in Landschaftsschutzgebieten zu campen.

Die Entwicklung im letzten Jahr

Warum es 2021 wieder einen leichten Rückgang der Wildcamper und Falschparker gab, kann Buchmiller nur schwer abschätzen. Es könnte aber mehrere Gründe haben: "Ich könnte vermuten, dass sich das rumgesprochen hat, dass Kontrollen durchgeführt werden und dass das teuer ist", wägt die Pressesprecherin der Polizei ab. Ihr zufolge könnte auch das Wetter eine Rolle gespielt haben. Denn das Jahr 2021 war nicht so schön wie das Vorjahr. Auch das könnte ein Grund für die leicht sinkenden Zahlen sein.

Zahl der Wildcamper im Ostallgäu steigt weiter

Im Landkreis Ostallgäu gab es 2021 allerdings sogar noch mehr Wildcamper als im Jahr 2020. Warum das so ist, kann nicht genau bestimmt werden. Weil es im Ostallgäu viele Seen gibt, ist laut Buchmiller eine Möglichkeit, dass es den Leuten am See einfach besser gefällt. Allerdings erwartet die Pressesprecherin, dass die Wildcamping- und Parkverstöße im Ostallgäu auch im Jahr 2022 wohl wieder ansteigen. Hierfür gibt es jedoch noch keine verlässlichen Zahlen.