Die Walser waren im 13. Jahrhundert nicht die Ersten, die in das nach ihnen benannte Tal kamen, ist Detlef Willand sich schon immer sicher. Der Künstler und Autor liefert auch den Beweis dafür. Am Pfingstmontag 1998 wandert er in Richtung Gottesackerplateau am Hohen Ifen. Dabei fällt ihm der Felsüberhang auf der Schneiderküren Alpe als idealer Biwakplatz auf.
Willand sucht die Erde unter dem Felsdach ab und stößt dabei prompt auf Abschläge von Feuersteinen. Er zeigt die Funde Walter Leitner vom Institut für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Innsbruck, der seinen Verdacht bestätigt: Sie stammen eindeutig aus der Steinzeit. Das motiviert Willand.
Gemeinsam mit anderen Walsertalern sieht er sich den Platz genauer an. In wenigen Tagen finden sie ein ganzes Inventar an kleinen Geräten aus Feuerstein, was wiederum die Uni Innsbruck auf den Plan ruft. Gemeinsam mit den Walsertalern legen Leitner und seine Studenten in drei Sommern die Fundstelle frei.
Noch heute denken Willand und der inzwischen pensionierte Schulleiter Karl Keßler mit einem Schmunzeln an die Arbeit zurück. Denn es entstehen ein Lust- und ein Frustgraben: Oben stellt sich die Suche als frustrierend heraus. Unten dagegen hat das Wasser durch Regen und Schneeschmelze jede Menge Interessantes angespült.
Doch diese Ausgrabungen sollten nicht die letzten im Kleinwalsertal sein. Ab 2004 rückt ein Berghang im Widdersteinmassiv in den Fokus der Forscher.