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Der unangefochtene König der Balalaika in Oberstaufen

Schlossberg-Konzert

Der unangefochtene König der Balalaika in Oberstaufen

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    Der unangefochtene König der Balalaika in Oberstaufen
    Der unangefochtene König der Balalaika in Oberstaufen Foto: Markus Noichl

    Was Paganini für die Geige war, das macht er auf der Balalaika: Andreij Gorbatschow erschließt dieser russischen Laute ganz neue spieltechnische Möglichkeiten. In der Schlossbergklinik in Oberstaufen war der unangefochtene König dieses Instrumentes zu hören, von Lothar Freund am Klavier begleitet.

    Den Zuhörern verschlug es die Sprache: Wie in Trance lässt Gorbatschow seine Finger über die drei Saiten der Balalaika fliegen. Leidenschaftlich bearbeitet er sein Instrument, zwischendurch wandert der Blick immer wieder ekstatisch in die Höhe. Technische Grenzen scheint es für ihn nicht zu geben. Neben aktuellen Werken russischer Komponisten, einige speziell für die Balalaika geschrieben, stürzte sich Gorbatschow auch in bekannte rasante Stücke, eigentlich für Geige oder Tasten gedacht. Paganini und de Sarasate waren genauso zu hören wie zwei Tierporträts ('Huhn', 'Vogelgezwitscher') von Jean-Philippe Rameau und der schon für viele Instrumente bearbeitete 'Hummelflug' von Rimski-Korsakow. Ein ganzer Schwarm dieser Insekten war unterwegs, als Gorbatschow sein rasendes Tremolo entfachte. Mehr als eine verwischte Farbfläche war dann von der über die Saiten schrubbenden Rechten nicht zu sehen. Was für eine Show.

    Man kann Pianist Lothar Freund nur gratulieren, dass er bei einer Moskau-Reise diesen Virtuosen im Fernsehen entdeckte und ihn dann anrief. Genauer gesagt Freunds Frau, die Russin ist. Seit 2000 spielen die beiden Musiker zusammen und haben schon die ganze Erde bereist. Auch in der Schlossbergklinik musizieren sie regelmäßig. Man kann nur raten, sich dieses Balalaika-Genie anzuhören. Mit dürren Worten lassen sich solche Hexereien nicht wiedergeben.

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