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Der Tourismus geht in Sonthofen auf Talfahrt

Sonthofen

Der Tourismus geht in Sonthofen auf Talfahrt

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    Der Tourismus geht in Sonthofen auf Talfahrt
    Der Tourismus geht in Sonthofen auf Talfahrt Foto: beckmann

    Der Sonthofer Tourismus ist auf Talfahrt: Vergangenes Jahr sanken die Übernachtungen um knapp 6 Prozent, die Gästeankünfte um gut 4. Das bedeutet: 2008 zählte Sonthofen nur noch knapp 352000 Übernachtungen, 2007 waren es fast 22500 mehr. Die knapp 75800 Gäste blieben im Schnitt 4,6 Tage. Das seien die schlechtesten Tourismuszahlen seit Eröffnung des Hotels Allgäu-Stern anno 1978, berichtete Gästeamtsleiter Klaus Huber dem städtischen Wirtschaftsausschuss.

    Das Ergebnis ist jedoch differenziert zu betrachten: Laut Huber resultiert das Minus vor allem aus erneut starken Einbußen im gehobenen Hotelsegment. In dem Bereich sanken die Übernachtungen gegenüber 2007 um 15,5 Prozent. Weil dort zudem erstmals mehr Geschäftsreisende als Urlauber kamen, nimmt die Stadt weniger Kurbeiträge ein als erhofft. Sie stiegen nur um 9 Prozent auf 236000 Euro, obwohl die Erwachsenenbeiträge um 15 Prozent erhöht worden waren.

    Bei den anderen Betriebsgruppen weist der Tourismusbericht einen weit moderateren Verlust aus. So sanken die Übernachtungen um etwa 2 Prozent, was zum großen Teil an Betriebsauflösungen lag: 24 Vermieter sperrten zu (- 6,5 %). Die Gästebetten nahmen damit um 150 ab (- 4 %). Als positiv wertete Huber, dass die Gäste zufriedener waren: "Wir hatten so wenig Beschwerden wie nie zuvor."

    Saisonal gesehen verlief das Jahr 2008 in Sonthofen besonders von Juni bis Oktober schlecht. Juli und August waren zwar weiter die stärksten Monate (zusammen gut 100700 Übernachtungen), hatten aber gegenüber 2007 einen Rückgang um über 12 Prozent. Der Winter blieb etwa auf Vorjahresniveau. Die Aussichten sieht Huber durchwachsen: Einerseits sei Urlaub in Deutschland im Aufwind. Andererseits sei Sonthofen Ziel für den Zweit- oder Dritturlaub - und den könnten sich immer weniger leisten.

    "Wir müssen schauen, wo Sonthofen bleibt", mahnte die Tourismus-Referentin des Stadtrates, Inge Stiefel (CSU), mit Blick auf die gemeinsam beworbene Ferienregion Alpsee-Grünten. Man müsse sich unter diesem Dach stärker herauskristallisieren. Mit Blick auf das starke Übernachtungsplus in Immenstadt erklärte Gästeamtsleiter Huber, dass dieses vorrangig an dem Buddhismus-Zentrum liege.

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