Obergünzburg | fls | Ein Medaillengewinner bei Olympischen Spielen ist gefragt: Ein Empfang hier, ein Fernsehauftritt da. Normalerweise. Bei Max Weber lief es anders. Der 44-jährige Obergünzburger ist seit seiner Rückkehr aus Peking, wo er bei den Paralympics im Liegendrad über die Langstrecke Silber holte, wegen einer Erkältung außer Gefecht gesetzt. Er musste alle Termine absagen. Am Telefon sprach Weber, seit einem Mopedunfall 1981 querschnittsgelähmt, mit derAZüber seine Zeit in China.Max Weber: Grandios. Atlanta war bescheiden, Sydney war besser, Peking war super. Die Organisation lief absolut reibungslos. Kaum Wartezeiten. Phänomenale Stimmung. Die Sportstätten waren sehr gut besucht, was ich von Atlanta und Sydney nicht behaupten kann.Weber: Der Druck war immens. Ich habe mir überlegt, ob ich überhaupt teilnehme. Ich entschied mich dafür und wollte es noch einmal wissen. Das Vertrauen meiner Familie, vieler Freunde, Sponsoren und Helfern, hat mir geholfen. Ich wusste, wenn ich mit einer Medaille nach Hause komme, kann ich all das Vertrauen bestätigen. Oft entscheiden darüber aber nur Sekunden, ein Defekt oder falsches Essen können einen Erfolg verhindern. Deshalb war es für einfach nur befreiend und wunderbar, als ich als Zweiter die Ziellinie überquert habe und der Druck abfiel.Weber: Kurz vor dem Ziel lag ich auf Rang drei. Ein Steuerfehler des Fahrers vor mir gab mir die Chance, ihn zu überholen. Kurz danach kam die Ziellinie, und ich wusste, dass ich Silber habe. Ein Riesenmoment.Weber: Silber in Peking ist der tollste sportliche Erfolg meiner Karriere. Eine Einzelmedaille war für mich schon immer ein Traum.Weber: Ob ich dem Leistungssport treu bleibe und nächstes Jahr die WM in Spanien fahre, werde ich erst in einigen Wochen entscheiden.
Herr Weber, Sie waren bereits in Atlanta (1996) und Sydney (2000). Wie schneidet Peking ab?
Wie groß war der Druck, als Weltmeister bei Olympia zu starten?
Wann waren Sie sich sicher, dass Sie eine Medaille gewinnen werden?
1996 wurden Sie Staffel-Olympiasieger mit dem Rollstuhl. Welche Medaille bedeutet Ihnen mehr?

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