2: "Der Standort ist gut, gefällt mir aber nicht"

24. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
privat

Mobilfunk - Mit zwiespältigen Gefühlen stimmt der Gemeinderat Mast auf dem Kreuzeggle zu

Mit%0zwölf zu sieben Stimmen hat der Pfrontener Gemeinderat im zweiten Anlauf dem geplanten 20 Meter hohen Mobilfunkmasten von Telefónica O2 auf dem Kreuzeggle bei Kreuzegg zugestimmt. Bedenken bleiben jedoch. "Der Standort ist gut, gefällt mir aber nicht", brachte Christoph Schmölz (Freie Wähler), selbst Kreuzegger, die zwiespältige Stimmung auf den Punkt. Christel Kaltenbach (CSU) sah die Gemeinde gar in einer "saudummen Lage". Einerseits habe sie keinen Einfluss, wenn der Sender auf Privatgrund entstehe. Andererseits drohe immer Gefahr eines genehmigungsfreien Senders mitten im Ort.

"Man muss den Kreuzeggern sagen, dass der Sender in Richtung Kappel ausgerichtet ist", betonte Bürgermeister Beppo Zeislmeier. Kreuzegg bekomme die geringstmögliche Strahlung ab. Von einem hohen Standort mit geringer Leistung zu senden entspreche dem Ziel, bebaute Gebiete zu schonen.

Telefónica O2 muss das Fahrtrecht noch nachweisen

Damit Telefónica O2 auf dem Kreuzeggle bauen darf, muss es noch nachweisen, dass ihm die geplante Zufahrt von der Zeller Straße aus möglich ist. Diese führt nämlich über einen Anlieger- und einen Privatweg. "Wenn die Anlieger das Landratsamt überzeugen, dass das Fahrtrecht nicht legal ist, bräuchte man eine neue Lösung", machte Vizebürgermeister Philipp Trenkle (Pfrontener Liste) deutlich.

Dass der Mast in der Planung 40 Meter nach Osten wanderte, lag nicht an der Nähe zum Johannisfeuerplatz. Kreisbaumeister Anton Hohenadl hatte die Verlegung wegen der beeinträchtigten Sichtbeziehung zwischen den Eisenberger Burgruinen sowie der Pfrontener Kirche St. Nikolaus verlangt, erläuterte Hauptamtsleiter Richard Nöß.

Eine Grobanalyse der Planung von Telefónica O2 durch Dr. Peter Nießen, der das Pfrontener Mobilfunkkonzept erstellt hatte, habe ergeben, dass die Sektorenausrichtung gut gewählt sei, so Nöß. Für genauere Berechnungen fehlten jedoch einige Werte, die das Unternehmen auch auf hartnäckige Nachfragen nicht herausgebe.

Diese "Geheimniskrämerei" bereitete einigen Gemeinderäten Sorge. Sebastian Nöß (Pfrontner Liste), der einst die Idee für ein Mobilfunkgutachten aufgebracht hatte, meinte, es wäre eine gute Werbung für das Unternehmen, würde es sich gesprächsbereit zeigen.

Auch, dass sich Telefónica O2 nicht einmal durch finanzielle Zugeständnisse dazu bewegen ließ, auf Gemeindegrund zu bauen, missfiel einigen Räten wie Dr. Otto Randel und Josef Steiner (beide Pfrontener Liste). "Das wäre sehr wichtig für die Kontrolle", meinte Dr. Randel. Eine Diskussion, die er nicht verstehe, so Heinz Heer (Freie Wähler). Es gebe keinen Grund, einen privaten Grundbesitzer nicht zum Zuge kommen zu lassen.