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"Der Radsport ist unkaputtbar"

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"Der Radsport ist unkaputtbar"

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    "Der Radsport ist unkaputtbar"
    "Der Radsport ist unkaputtbar" Foto: dpa

    Von Martin Peter |OstallgäuAm Wochenende steht das Allgäu im Zeichen des Radsports: Gleich drei Rennen finden in der Region statt, zwei davon wie berichtet im Ostallgäu. Während die Amateure vor Ort für die Glaubwürdigkeit einer angeschlagenen Radszene in den Sattel sitzen und für Vertrauen strampeln, wirft die größte aller Rundfahrten ihre dunklen Schatten auf die hiesigen Straßen. Die Tour de France schürt, kaum, dass sie begonnen hat, Zweifel an einem sauberen Sport. Leidtragende des Problems ist einmal mehr der Amateursport. DieAZhat bei Organisatoren, Experten und Fahrern nachgefragt, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben.

    Für Walter Uhl ist es in den vergangenen Jahren ungleich schwerer geworden, ein Radrennen zu organisieren. Insbesondere Sponsoren zu finden sei nicht immer leicht, sagt der Vorsitzende der Radsportgemeinschaft (RSG) Ostallgäu. "Vor ein paar Jahren war das noch anders", so der Organisator des Abendkriteriums in Füssen und der bayerischen Meisterschaft im Einzelzeitfahren. Glück habe man indes mit dem Hauptsponsor Erdgas Schwaben gehabt, auch wenn der sich gegen Vergehen vertraglich abgesichert hat. "Ist ein Fahrer im Team gedopt, muss er seine Prämien zurückzahlen", verrät Uhl. Sogar ein Ausstieg des Finanziers sei dann möglich - wie bei den Profis auch.

    Der einstige Radrennfahrer und Trainer des RSC Kempten, Robert Kappeler aus Nesselwang, sieht die hiesige Szene indes auf wundersame Weise verschont. Während die massiven Dopingvergehen der Profis in manchen Regionen zu einer Rennabsage nach der anderen geführt haben, habe sich "die örtliche Szene kaum beeindrucken lassen", sagt Kappeler. Die Zahl der Rennen in der Region sei in den vergangenen Jahren sogar gestiegen - trotz Doping. "Der Radsport ist unkaputtbar", glaubt der 69-Jährige und prophezeit der rollenden Zunft eine große Zukunft. Und dass, obwohl der absolut saubere Radsport im Profibereich "ein frommer Wunsch" bleibe.

    Amateurfahrer Felix Grandl aus Füssen findet, dass sich der Sport "grundsätzlich wieder in die richtige Richtung" bewegt - und inzwischen differenziert wird. "Früher", so der 22-Jährige, "wurden alle über einen Kamm geschert." Zum Leidwesen der Amateure. Im Vergleich zum Vorjahr hätten die "blöden Kommentare" heuer aber abgenommen. "Der Sport steht wieder mehr im Vordergrund", so der Fahrer des Teams Erdgas Schwaben. Das sei bei den Zuschauern ebenso wie bei den Fahrern. Hier sieht der Insider eine neue Generation heranwachsen, deren Verständnis von Radsport ein anderes sei. Ganz ohne Doping.

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