Von Manfred Sendlinger|LindenbergNachdem der FV Rot-Weiß Weiler II nach 2004 und 2005 auch heuer den vom FC Lindenberg ausgetragenen 'Westallgäuer Hallen-Cup' gewonnen hat, findet der 'Pott' nun ein für allemal einen Stammplatz im Weilerer Vereinsheim. 'Jetzt dürft ihr ihn endgültig mitnehmen', so FCL-Vorstand und Organisator Christian Felder zum Weilerer Spielertrainer Benjamin Schwärzler. Die Rot-Weißen standen in den vergangenen sieben Jahren sechs Mal im Finale dieses ausschließlich von Vereinsmannschaften gespielten Turniers.
Keine Angst vor großen Namen
Auch von großen Namen beim Endspielgegner BSC Memmingen ließen sich die Westallgäuer Kicker nicht beeindrucken. Ex-Bayernligist Edin Kahric biss sich am überragenden Weilerer Schlussmann Daniel Schwärzler ebenso die Zähne aus, wie viele seiner Stürmerkollegen in der Vor- und Zwischenrunde. 5:4 nach Neunmeterschießen für die Rot-Weißen, hieß es nach einer packenden Finalpartie, die Edin Kahric kaum Zeit zum Verschnaufen ließ. 'Wir wurden vor allem kämpferisch total gefordert', so der 20-Jährige, der während der Winterpause vom FC zum BSC Memmingen wechselte.
Auch wenn mit dem FV Weiler II nur ein einziges heimisches Team unter die besten vier kam - der TSV Röthenbach, der TSV Heimenkirch, der FC Scheidegg (Sieger 2006) und Titelverteidiger FC Lindenberg scheiterten bereits im Viertelfinale - , tat dies der guten Stimmung während der Finalspiele keinen Abbruch. FCL-Vorstand Christian Felder: 'Die Zuschauer sahen vor allem ab dem Viertelfinale Fußball auf hohem Niveau und bekamen 172 Tore geboten.'
An der Seitenlinie ließ sich auch der zukünftige FCL-Trainer und Nachfolger von Sigi Koch, Jürgen Urban, sehen. Er erklärte sich allerdings nicht für sportliche Belange zuständig: 'Ich habe zwar am vergangenen Donnerstag schon ein freiwilliges Training geleitet, aber die Mannschaftsaufstellung blieb in den bewährten Händen von Christian Felder und Ralf Deininger. Trotzdem schiebe ich hier natürlich keine ruhige Kugel sondern fiebere kräftig mit, wenn es um den FCL geht.'
Mit Ehrgeiz und Spaß
Auch der 'Neue' an der Seitenlinie des FC Lindenberg II, Ralf Deininger, will den sportlichen Stellenwert solcher Turniere nicht überbewerten. Er schickte mit Thomas Hage, Ralf Baldauf, Benedikt Dotschkail, Kurtulus Alkin und Antonio Paturzo beileibe keine fußballerischen Leichtgewichte aufs Feld. 'Die Jungs spielen zwar mit Ehrgeiz, aber trotzdem ‘just for fun´ - da geht´s locker zu. Ernst wird es in ein paar Wochen früh genug', so der Nachfolger von Jozo Strinic.
Bewegendes Zeichen
Ein bewegendes sportliches Zeichen setzte der Turniersieger aus Weiler bei der Pokalübergabe. Spielertrainer Benjamin Schwärzler widmete Pokal und Turniererfolg dem kürzlich verstorbenen, 'verdienten Vereinsmitarbeiter' (Schwärzler) Karl Ullmann. Der FV Weiler II (unter anderem mit Phong Nguyen, Manuel Sohler, Edmund Frommknecht und Michael Weber) spielte mit Trauerflor.