Vor 50 Jahren beendete der heute in München lebende Künstler Hans Friedrich seine Schulzeit am Gymnasium in Oberstdorf mit dem Abitur. Das Oberstdorfer Kunsthaus Villa Jauss zeigt aus diesem Anlass vom 9. Oktober bis zum 7. November Arbeiten von Hans Friedrich aus fünf Jahrzehnten.
Die Retrospektive des in Burgberg bei Sonthofen aufgewachsenen Künstlers gibt Einblick in ein langes Schaffen. Seit seiner Studienzeit an der Münchner Kunstakademie lebte Hans Friedrich in München und Italien und war von 1999 bis 2006 Präsident der Neuen Gruppe im Haus der Kunst.
Kritischer Realismus und abstrakt-konkrete Malerei bestimmen das Gesamtwerk von Hans Friedrich. Dreimal wurden einzelne Arbeiten mit dem Europapreis für Malerei in Ostende ausgezeichnet.
Im Schatten der Berge ist Hans Friedrich aufgewachsen. Berge sind für ihn schwer überwindbare Hindernisse, die eine in sich ruhende, unverrückbare Urgewalt ausstrahlen und den Menschen seine Belanglosigkeit erleben lassen.
Ihre gigantische Erscheinung strahle Zauber aus und sei verlockende Herausforderung. Immer mehr bestehe die Gefahr, dass der Mensch mit Hilfe hoch entwickelter Technik diese Urgewalt durch seinen rücksichtslosen Ausbreitungsdrang zu Abraumhalden verkommen lasse.
Wie ein Damoklesschwert hängen im "Heimatbild 1972" die rational konstruierten Gebilde des von der Wissenschaft geprägten Menschen über der Bergwelt. Nach fast 40 Jahren hat dieses Bild seine Aktualität noch immer nicht verloren.
Retrospektive Hans Friedrich, Kunsthaus Villa Jauss, Oberstdorf. Ausstellungseröffnung: Freitag, 8. Oktober, 19 Uhr. Ausstellungsdauer: bis 7. November. Öffnungszeiten: donnerstags bis sonntags jeweils von 15 bis 18 Uhr. Hinweise im Internet unter www.villa-jauss.de und
www.kultur-oa.de/kunsthaus-jauss.de