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Artikel: Der Investor drängt

8. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Reichgelände Angebot bis Ende des Jahres

Lindenberg | ado | Für das Reichgelände interessiert sich ein Investor, der allerdings bis Jahresende Bescheid haben möchte, ob er im nächsten Jahr bauen kann. "Sonst springt er ab", sagte Bürgermeister Johann Zeh im Stadtrat.

Deshalb wurde die Verwaltung beauftragt, bis zur Septembersitzung eine sogenannte Mehrfachbeauftragung beschlussreif vorzubereiten. Die Ausschreibung eines sehr aufwendigen städtebaulichen Wettbewerbs würde zu lange dauern, merkte Städteplaner Georg Zimmer an. Ein beschränkter Wettbewerb mit vier ausgelosten Bewerbern sei besser, empfahl er. "Die Regierung von Schwaben dürfte damit einverstanden sein".

Wünschenswert wäre die Einbeziehung eines freistehenden Hauses an der Hauptstraße in den überbaubaren Bereich. Zimmer bezifferte die Kosten für den vereinfachten Wettbewerb auf 90000 Euro.

Der Interessent möchte altersgerechte, betreute Wohnungen bauen. Die Stadt stellt sich außerdem ein Gesundheitszentrum (Ärzte, Physiotherapie) vor. "Der Bedarf ist zweifellos da", so Zeh .

"Leidvolle Erfahrungen"

Wie berichtet, wird das denkmalgeschützte Gebäude samt Kesselhaus nicht in die Planung einbezogen, weil niemand daran Interesse zeigte. Die Stadt nimmt das Objekt nun selbst in die Hand (Plan: Umzug Hutmuseum).

Nicht begeistert vom Zeitdruck war Helmut Böller (SPD). Er erinnerte an "leidvolle Erfahrungen", dass schon einmal der Investor abgesprungen und die Stadt auf den Plänen sitzengeblieben sei.

Martin Einsle (Die Grünen) befürchtet in eine Falle zu tappen. Zimmer entgegnete, das sei "ein solides Verfahren". Dr. Friedrich Haag drängte, dass man "endlich in die Gänge" kommen soll. Die Idee, den Investoren den "Klotz am Bein" zu nehmen, biete eine neue Chance, dass die Industriebrache nicht länger der "Schandfleck" bleibe.

"Bürger einbeziehen"

Stefan Bihler (CSU) und Thomas Kühnel (Grüne) forderten nachdrücklich, dass die an der Leitbildgruppe beteiligten Bürger einbezogen werden. "Die haben sich sehr viel Arbeit gemacht und Pläne entwickelt", so Bihler.