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Der heilige Geist ist ein bunter Vogel

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Der heilige Geist ist ein bunter Vogel

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    Bad Hindelang/Blaichach/Oberallgäu (elm). Die alle Christen im Glauben verbindende Pfingstbotschaft brachten Geistliche beider Konfessionen ihren Gläubigen im Oberallgäu näher so wie Pfarrer Karl-Bert Matthias aus Bad Hindelang und sein evangelischer Kollege Helmut Klaubert in Blaichach, aus deren Predigttexten wir heute zitieren. Es wäre zu oberflächlich, meint Pfarrer Matthias, den Kern von Pfingsten nur in der Mahnung zu sehen, sich zu ändern. Die Sprache nicht nur als Verständigung, sondern auch als Instrument der Auseinandersetzung zu sehen, sei wichtig: Sich dabei auch vor Augen zu führen, wie Worte verletzen können, wie durch Propaganda die Wahrheit vernebelt und durch die Flut nichts sagender Redewendungen die Einsamkeit in den Herzen der Menschen noch vermehrt werde. An Pfingsten schenke der Geist aber dem Menschen eine Sprache des Herzens und der Liebe, die von allen verstanden werden will. Wer entfremdet auf der Suche nach Gemeinschaft nicht gleich fündig werde, der könne am Pfingstfest einen neuen Anfang versuchen: Die eigene Sprache zu überprüfen, und sein Verhältnis zu den Mitmenschen. So sei es auch möglich, ohne Angst auf andere zuzugehen.

    Der heilige Geist bewege die Herzen, wenn Feinde wieder miteinander sprechen, Gegner sich die Hände reichen und Völker einen Weg zueinander suchen, heiße es im Hochgebet der Versöhnung, in der Gottes Geist am Werk sei. Trennende Blöcke auch zwischen den Konfessionen hat sich Helmut Klaubert in seiner Pfingstpredigt zum Thema gemacht: Der heilige Geist ist ein bunter Vogel, der sich nicht in katholische oder evangelische Käfige einsperren lasse so zitierte der evangelische Pfarrer von Blaichach den 2002 verstorbenen katholischen Priester und Dichter Wilhelm Willms. Beim ersten Pfingstfest sei die Kirche eine wunderbare Einheit gewesen in aller Verschiedenheit und Vielfalt. Diese Vielfalt von Anfang an habe die Kirche nicht gespalten und habe ihr nicht geschadet im Gegenteil: Sie sei vielmehr ihr Reichtum. Zu ihr gehörten ein Petrus und ein Paulus, ein Franz von Assisi genauso wie ein Martin Luther, eine Mutter Teresa und ein Diet-rich Bonhoeffer, ein Karl Barth und ein Eugen Drewermann. Und trotz aller Widersprüchlichkeit dieser bunten Gesellschaft stünden alle in der Nachfolge Jesu Christi. Um zu einer Einheit, die nicht einenge, zu finden, hält Klaubert vier Dinge für wichtig: Gemeinsam auf Gottes Wort zu hören beispielsweise bei ökumenischen Gottesdiensten. Gemeinsam Zeugnis des Glaubens in aktuellen Fragen abzulegen. Einander Anteil daran zu geben, was beim jeweils anderen geschehe; und indem man sich auf den gemeinsamen Grund des Glaubens besinne.

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