Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Der Handel läutet schon den Herbst ein

Allgäu

Der Handel läutet schon den Herbst ein

    • |
    • |

    Von Alexander Vuko, Kaufbeuren - Der Sommerschlussverkauf ist nicht tot zu kriegen, auch wenn ihn der Gesetzgeber vor einigen Tagen abgeschafft hat. Bereits jetzt kurbelt der Kaufbeurer Einzelhandel das Sommergeschäft mit teilweise starken Preisnachlässen an. Etwa für textile Hochsommerware, die teilweise noch wie Blei in den Regalen liegt. Doch Ende Juli, als in den Jahren zuvor der offizielle Schlussverkauf begann, können die Kunden mit einem weiteren Preissturz rechnen. Auf vielen Preistafeln und Schaufenstern prangen die Euro- und Prozentzeichen. Satte Preisnachlässe nicht nur auf Bekleidung werden dort gewährt, um die Aufmerksamkeit der Schnäppchenjäger zu erlangen. Schließlich können die Händler nach der neuen Gesetzeslage nun das ganze Jahr über einen Schlussverkauf veranstalten, feste Termine und eine Beschränkung auf bestimmte Sortimente gibt es nicht mehr. Ein schlapper Sommer, wie bisher, bringt die Preispolitik ganz schön in Fahrt. 'Die ersten Sommerartikel sind längst reduziert', sagt Stefan Krüger, Geschäftführer des Kaufbeurer C&A. Zum einen müssen die Lagerbestände bereits verringert werden. Vor allem aber Bademode, die zur gleichen Zeit des vergangenen 'Jahrhundertsommers' der Renner war, soll heuer nicht zum Ladenhüter verkommen. Aber auch Shorts und T-Shirts werden deutlich günstiger angeboten. 'Angesichts des Wetters schauen viele Kunden schon nach Herbstmode', so Krüger. Zwar werde vom Handel jetzt noch letzte Sommermode geordert, damit ist es aber spätestens in zwei Wochen vorbei. Dann heißt es endgültig: Lager räumen für die neuen Kollektionen. Krüger prophezeit für Ende Juli einen weiteren deutlichen Preissturz in der Einzelhandelslandschaft. In einigen Geschäften setzt der Sommerschlussverkauf unter neuem Namen bereits ein. Bei Sport Hofmann in Neugablonz wird das kaufmännische Saisonende unter dem Motto SSV Sportschlussverkauf angekündigt. 'Der Sportfachhandel ist sehr wetterabhängig, das haben wir gemerkt', so Geschäftsführer Harald Hofmann. Aber nicht nur das wechselhafte Klima macht die Waren- und Preiskalkulation schwer. Die Leute könnten heute das ganze Jahr über aus einem großen Angebot wählen, so Hofmann. Die Kaufgewohnheiten hätten sich zudem generell geändert: 'Die Kunden entscheiden häufiger sehr kurzfristig und decken sich nicht mehr auf lange Sicht für den Sommer oder Winter ein.' Heuer seien etwa Doppeljacken gefragt, die man sowohl im aktuellen Kaufbeurer Sommer und in den Bergen nutzen kann. Das wärmende Textil hatte im letzten heißen Sommer eindeutig dem Bikini den Vortritt gelassen.

    'Schlussverkauf mit Niveau' Doch abseits der Wetterlaunen wird sich für die Kundschaft in und um Kaufbeuren vielleicht gar nicht soviel ändern. 'Den Sommerschlussverkauf gibt es zwar per Gesetz nicht mehr', so Stefan Geyrhalter, Vorsitzender des örtlichen Einzelhandelsverbandes und Vorstandsmitglied der Aktionsgemeinschaft Kaufbeuren. 'Doch die Händler in Kaufbeuren sind sich einig, dass sie ihn wie gewohnt erhalten wollen.' Zudem falle der Grund für Schlussverkäufe nicht weg, nämlich die Räumung der Lager für neue Ware. Wie in anderen Städten soll es deshalb einen regionalen Sommerschlussverkauf unter dem Titel SSV Kaufbeuren geben. 'Die Händler können sich nun überlegen, ob sie mitmachen wollen', so Geyrhalter, der diese Aktion auch als 'Chance' sieht, ständige hemmungslose Rabattschlachten zu vermeiden. 'Schlussverkauf mit Niveau', nennt es der Geschäftsmann, 'und das mit einer Begrenzung, um Platz zu schaffen für neue, aktuelle Ware.' Danach bleibe wieder Zeit für 'qualifizierten Einzelhandel'.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden