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Der Brückenbau zu Leinau

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Der Brückenbau zu Leinau

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    Der Brückenbau zu Leinau
    Der Brückenbau zu Leinau Foto: Archiv Paschke

    Am 25. August 1847, dem Geburtstag König Ludwigs I., fuhr dereinst die erste Eisenbahn von Augsburg nach Kaufbeuren. Damals gab es viele Bahnübergänge zwischen der Kaufbeurer Petersruh und Pforzen, berichtet Gemeindearchivar Werner Paschke. Diese wurden mit dem Bau von Brücken überflüssig. Doch seit geraumer Zeit blockiert die geschlossene Brücke in der Josefsthaler Straße den Verkehr zwischen Neugablonz und Leinau (wir berichteten mehrfach).

    Sie wird 2011 abgerissen. Doch was folgt, sei unklar, erklärt der Baureferatsleiter Ralf Baur von der Stadt Kaufbeuren, der Abriss allerdings definitiv. "Die Brücke ist weder nutzbar noch sanierungsfähig", so Baur. Eigentlich sollte das Bauwerk heuer nur saniert werden. Doch Untersuchungen stellten immer größere Probleme in der Bausubstanz fest. Nun erklärte ein Statiker das endgültige Aus: Der einbetonierte Stahl verliert zu viel Tragkraft. "Die Brücke kann plötzlich kollabieren", erläutert der Referatsleiter. Deshalb bleibe sie geschlossen und gesichert, bis der Abbruch mit der Deutschen Bahn geklärt werde. 1963 war die Brücke über den Gleiskörper gebaut worden. Dafür wurden drei Bahnübergänge mit Schranken aufgelassen. Wachsender Bedarf

    "Seit dieser Zeit rollt der Kaufbeurer Zubringerverkehr von der B16 zunehmend durch Leinau nach Neugablonz", berichtet Paschke. 1976 erfolgte zusätzlich der Bau einer Stahlbetonbrücke für die Kreisstraße von Pforzen nach Obergermaringen. Dafür wurden der dortige Bahnübergang und ein weiterer an der Pechtrogstraße abgebaut. Dazu kam 1984 eine dritte Brücke, und zwar am ehemaligen Pforzener Bahnhof: Seit 1911 existierte dort eine Holzbrücke, die 1941 erweitert wurde, um dem wachsenden Bedarf der Dynamit AG nachzukommen, so Paschke.

    Der meiste Verkehr nach Pforzen lief jedoch über die Kreisstraße - gemildert durch jenen, der die Brücke an der Josefsthaler Straße nutzt. Doch die Sperrung dort macht der Gemeinde zu schaffen: Denn schon zuvor sei die Pforzener Hauptstraße in einem schlechten Zustand gewesen und habe dennoch zwischen 2000 und 3000 Fahrzeuge täglich zu bewältigen: "Jetzt tragen wir zusätzlich die Hauptlast der Sperrung. Das merkt man besonders im Berufsverkehr", erklärt Bürgermeister Hermann Heiß. Dann könnten bis zu 1000 Fahrzeuge mehr unterwegs sein. Bürger in Pforzen nahmen deshalb die Meldung vom Abriss der Brücke mit wenig Enthusiasmus auf. "Lange darf dieser unrühmliche Zustand für die Pforzener und Neugablonzer nicht anhalten", meint auch der Archivar.

    Heiß will deshalb Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse auch andere Ideen als einen Neubau - wie etwa eine Umgehungsstraße - schmackhaft machen: "Eine neue Brücke zu bauen, wäre zu einfach. Vielleicht ist das jetzt eine Chance, eine andere Lösung zu finden", erklärt Heiß.

    Ganz abwegig erscheint das nicht. "Andere Varianten als eine neue Brücke sind denkbar", meint auch Baur. Doch darüber werde der Stadtrat erst diskutieren und danach entscheiden.

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