Von Peter Schwarz |Immenstadt-BühlTapfer greift Fernseh-Moderatorin Carolin Reiber bisweilen in den Allgäuer Redeschwall des "Blechmax" ein. Zuschauer aus Niederbayern und Unterfranken sollen bei der Ausstrahlung der "Bayerntour" am Mittwoch, 27. August, doch auch ein bisschen was davon kapieren, was das Original Max Rimmel in breitestem Dialekt da über seine geliebte metallene Edelweiß-Ziselierarbeit und seine Klack-Klack-Holzlöffelmusik heraussprudelt. Rimmel ist der Blechmax. Und so einer duzt auch sein Gegenüber.
Das urkomische Interview Reiber/Rimmel mit anschließendem Holzlöffel-Landler auf der Seebühne am Alpsee in Bühl (Oberallgäu) dürfte einen wesentlichen Bestandteil der TV-Sendung im Bayerischen Fernsehen (BR) bilden. Noch ist es ja nur eine Aufzeichnung. Gemalt wird auch dank eingestreuter Filmbeiträge ein bunter Bilderbogen der Landschaft und Menschen zwischen Grünten und Alpsee.
"Carolin, du kriegst ein Go", tönt Regisseur Thomas Füting aus dem "Off" des Übertragungswagens. Schon legt die Ikone des Weiß-Blau-TV mit all ihrem Charme und ihrer Moderatoren-Routine live vor dem Publikum an den Bistro-Tischen und auf der Plattform jenseits des See-Auslaufs los. Kaum ein Zungendreher, kein befürchteter Stolperer trotz der unterschiedlichen Ebenen und Stufen der Seebühne.
Das 35-köpfige BR-Team, vom Kameramann bis zur Kabelschlepperin, von der Redakteurin bis zum Requisiten-Mann, hat alles im Griff.
Hermann Seltmann entfaltet vor geblähten Segeln und im Dialog mit der Moderatorin die Entstehungsgeschichte der Alpsee-Lädine - vom Fernseh-Team etwas vollmundig als "Traumschiff" betitelt. Michaela Milz illustriert, wie ihre erfundene Schokoladen-Kreation in der Hitze auseinanderlief und so zum Namen "Schoko-Kuhfladen" gelangte. Andrea Lutzenberger legt offen, dass sie seit Jahren nach dem Mond geht. Aus der Deutung des Erdtrabanten empfiehlt sie am Ausstrahlungstag der Sendung, geflissentlich Leberwickel aufzulegen und Wäsche zu waschen.

TV Programm heute
Das sind die Gäste heute Abend bei Markus Lanz
Sandra Siemers schildert ein Sommerdasein auf der Alp und wie zum Viehscheid dem Jungrind ein Kranz aufgesetzt wird. Brigitte und Karl-Heinz Philipp lieben ihren "Immenschwarm" über alles, verkörpert in zwei aufgebockte betagte Motorräder, die "den Namen Immenstadts in die Welt getragen" haben, wie es im vorbereiteten Skript heißt. Schließlich berichtet "Knappe" Siggi Müller von den Mühseligkeiten der Bergleute beim Schürfen des Eisenerzes am Grünten. Bei diesen Interviews fängt die Kamera alle Motorradteile und die mitgebrachten Bergbau-Utensilien wie mit der Lupe ein.
Allen Interviewpartnern wird trotz fabelhaftem Sonnenlicht überm Alpsee mit Kunstlicht heimgeleuchtet. Sie sind verkabelt und umwuselt von den TV-Trupps. Da mag schon etwas Nervosität aufkommen, auch wenn Klarinettist Josef Geiger zum Abspann elegant seine Paradenummer abzieht, mit immer winziger werdendem, in die Bestandteile zerlegtem Blasinstrument: Abbruch-Polka.
"Kann der Klarinettist die letzte halbe Strophe noch mal spielen?, ruft es fragend aus dem Ü-Wagen. Natürlich - und Carolin übernimmt schunkelnd die Instrumententeile. Bürgermeister-Stellvertreter Thomas Wurmbäck muss sich noch ein klein wenig gedulden, bis er der Botschafterin der Allgäuer Schokoladenseiten den verdienten Blumenstrauß in die Hand drücken darf.