Wünschelruten erproben war am Sonntag beim Römerbad in Kohlhunden Programm. Dessen Mitarbeitern war aufgefallen, dass das Gelände voll römischer Schätze eine ganz besondere Energie aufweise. Diese zu erforschen, hat das Römerbad zu einem Tageskurs eingeladen, den der Ingenieur und seit 1993 selbstständige Geobiologe Bernd Michael Eckstein leitete.
Eckstein befasst sich hauptsächlich mit Wohngiften, Elektrosmog und Erdstrahlen, die er in Wohnraumbegehungen zumeist mit der Wünschelrute "ausfindig macht", wie er sagte. Anschließend versucht er, die Wohnraumqualität seiner Kunden durch minimale Veränderungen zu verbessern. "Nur circa ein Drittel des Hauses ist durch Erdstrahlen wie Wasseradern gestört", so Eckstein. Da reiche es, das Bett zu verschieben. Schwerer wiege jedoch der Elektrosmog von WLAN und schnurlosen Telefonen. Eckstein warnte vor "Geschäftemacherei" der Gesundheitsbranche mit sogenannten Entstörgeräten, die zum Beispiel einen von einer Wasserader belasteten Schlafplatz "säubern" sollen. "Erdstrahlen können nicht entstört werden. Sie sind ein biophysikalisches Phänomen und haben nichts mit Esoterik zu tun."
Im Theorieteil des Kurses war ebenso zu erfahren, dass es sogenannte Kraftorte überall auf der Welt gebe. Durch unterirdische Wasseradern oder Erdverwerfungen wie unterirdische Felsspalten oder übereinanderliegende Gesteinsplatten verstärke sich das Magnetfeld an diesen Punkten und könne sich in "bestimmten Mengen" sehr positiv, in zu "hohen Dosen" aber auch gesundheitsschädlich für Menschen auswirken.
Schon die Römer nutzten sie
Schon die Römer hätten die Wünschelrute zum Aufspüren solcher Energiezonen genutzt, um Ländereien mit Grenzsteinen zu versehen. Nach der Theorie folgte die praktische "Wünschelrutenschulung": An einem Bachlauf in Kohlhunden "eichten" sich die Teilnehmer. Sie durften verschiedenste, ein- und zweiteilige Ruten aus Messing oder Kunststoff ausprobieren, denn nicht jede Rute ist für jeden Menschen geeignet.
Funktioniert bei 80 Prozent
"Das A und O ist es, jetzt genau zu visualisieren, was ich suche, sonst reagiert meine Wünschelrute unter Umständen auch auf elektrische Leitungen. Wenn ich Wasser suche, muss ich mich auf Wasser programmieren", erklärte Eckstein. "Kann es passieren, dass eine Wünschelrute bei jemandem gar keine Reaktion zeigt?" fragte Brigitte Has nach. "Setzt sich jemand zu sehr unter Druck, so kann das Ausschlagen der Rute schon mal ausbleiben, doch bei 80 Prozent der Bevölkerung funktioniert es auch", beruhigte sie Eckstein. Die meisten Teilnehmer des Kurses in Kohlhunden waren begeistert davon, wie ihre Rute über einer bekannten Wasserader kraftvoll ausschlug. Doch nicht alle waren von der Kraft der Wünschelrute überzeugt.
Abschließend durften die Teilnehmer in einer "Wünschelrutenschatzsuche" ihr neu erworbenes Wissen in die Praxis umsetzen und die genaue Lage eines Magnetstabs unter der Erde mit Hilfe der Wünschelrute bestimmen. (mei)