Das Allgäu hat es ihm in mehrfacher Hinsicht angetan: Sowohl die Mutter als auch die Ehefrau von Prof. Dr. Rolf von Knobloch stammen aus Wangen. Und in der Freizeit liebt er es, mit Ski oder Rad die Berge zu bezwingen. Nach erfolgreichen Jahren in Ostwestfalen will er nun auch beruflich in der Region Fuß fassen. Der 45-Jährige übernimmt als Chefarzt die Urologie im Klinikum Kempten-Oberallgäu und folgt damit auf Dr. Rudolf Gumpinger.
Fünf Jahre leitete von Knobloch zuletzt in Bielefeld eine Urologie. Die Zahlen aus dieser Zeit sprechen für den vielfach ausgezeichneten Mediziner. "Anfangs behandelten wir 1400 Patienten im Jahr, am Schluss waren es 2200. Und der Umsatz hat sich glatt verdoppelt", berichtet der Neu-Kemptener.
In der Robert-Weixler-Straße findet er nach eigenen Worten eine Klinik vor, "wie es sie so schön nicht oft gibt." Er übernehme eine Abteilung auf neuestem Stand, die die nötige Qualität gewährleiste. Schließlich ist seine Disziplin nach wie vor eine mit heiklen Eingriffen. Große Tumorchirurgie, Blasenersatzchirurgie, Bauchspiegelungen, sowie die Entfernung von Nieren und Blasensteinen gehören unter anderem zum Fachgebiet. Außerdem können Urologen vielen Patienten zu einem erfüllteren Sexualleben verhelfen.
Kontinenz und Erektionsfähigkeit zu erhalten sei bei allen Behandlungen die Maxime.
Von Knobloch hat mehrere innovative Verfahren zur Verbesserung der Diagnose und der Therapie des Prostatakrebses entwickelt. So hat er beispielsweise als erster europäischer Urologe eine besonders schonende, schmerzfreie Biopsie angewendet, mit der eine sichere Feststellung des Prostata-Krebses durchgeführt werden kann. Derartige Untersuchungen können auch ambulant durchgeführt werden. Prostataerkrankungen stellen nach wie vor die größte Tumorerkrankungsgruppe bei Männern dar.
Ziel ist enge Kooperation mit niedergelassenen Ärzten
Eine enge Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten hält von Knobloch für entscheidend. Dort müsse Vertrauen in die Klinik herrschen, andernfalls blieben die Patienten aus. Frauen wie Männer wählten sehr bedacht aus, in wessen Hände sie sich mit urologischen Problemen begeben. Von der Kunst des großgewachsenen Arztes sind aber offenbar viele überzeugt: Einige Patienten aus dem Bielefelder Raum haben sich bereits OP-Termine beim neuen Chefarzt in Kempten reservieren lassen. (se)