Von Michael Denkinger Memmingen/Hawaii - Sein Trainingslager in Kalifornien hat der Buxacher Triathlet Christian Brader beendet. Drei Wochen hat er dort für sein großes Rennen trainiert - den Ironman auf Hawaii. Seine Trainingspartner waren keine geringeren als die bislang letzten deutschen Hawaii-Sieger Norman Stadler und Faris Al-Sultan. Mit ihnen ist er vor allem geradelt. Am meisten ist Brader allerdings mit dem Neuseeländer Bryan Rhodes geschwommen, einem der Favoriten auf den Sieg 2006. Bis Samstag hat Brader noch Zeit, dann fällt auf Hawaii der Startschuss. Die MZ hat sich mit dem Sportler unterhalten. Sie haben nun drei Wochen in den USA trainiert. Wie es sich anhört, unter Profi-Bedingungen. Fühlen Sie sich gewappnet für das größte Rennen ihres bisherigen Sportler-Lebens?Christian Brader: Ja, ich habe sehr hart trainiert - so gut wie noch nie. Jetzt hoffe ich, dass ich dies auf das Rennen übertragen kann. Ich fühle mich physisch und mental fit, deshalb bin ich auch optimistisch und freue mich auf das Rennen. Wie schwierig war es, Sponsoren zu finden, die Ihnen diesen Traum erfüllen? Mussten Sie selbst etwas berappen oder konnten Sie sich ganz auf den Sport konzentrieren?Brader: Es kostete enorm viel Zeit und Geduld, um Sponsoren zu finden. Aber der ganze Aufwand hat sich gelohnt, und ich konnte fast die komplette Reise mit Sponsorengeldern finanzieren. Ich bin jedem einzelnen Sponsor für seine Unterstützung dankbar. Sind Sie alleine in den USA oder werden Sie - zumindest zum Rennen - von Freunden oder Bekannten besucht?Brader: In den USA war ich alleine, habe aber jede Menge netter Leute kennen gelernt. Meine Freundin Karin habe ich vergangene Woche in Los Angeles auf dem Flughafen getroffen, dann sind wir nach Hawaii geflogen.
Gibt es eine Schwäche, wo Sie sagen - daran muss ich noch bis zum Start arbeiten? Oder sind Sie fit und bester Dinge?Brader: An meiner bisherigen Schwäche, dem Schwimmen, habe ich in San Diego sehr gearbeitet. Ich bin sehr viel mit Bryan Rhodes geschwommen. Er ist, was das Schwimmen angeht, einer der weltbesten Triathleten. Jetzt muss ich mich nur noch an das Salzwasser und den Seegang gewöhnen. Das klappt aber, denke ich, ganz gut, denn hier wird ab jetzt fast jeden Tag auf der Wettkampfstrecke geschwommen. Ansonsten ist es jetzt eh schon zu spät, durch Training etwas zu verbessern. Man kann sich jetzt eher noch was kaputt machen, in dem man zuviel trainiert oder sich eine Verletzung holt. Man sollte sich jetzt gut regenerieren, schauen dass die Beine locker bleiben und sollte viel Substanz aufbauen - zum Beispiel durch die richtige Ernährung. Wann fällt der Startschuss und worauf freuen Sie sich am meisten? Und: Bereitet Ihnen etwas sogar ein bisschen Sorge? Es soll ja viele Haie auf Hawaii geben. Brader: Der Startschuss fällt am kommenden Samstag, 21. Oktober, 7 Uhr, Ortszeit; immer dann, wenn die Sonne hinter dem Vulkan hervor kommt. Dann wird das Wasser brodeln. Darauf freue ich mich, gerade, weil ich das erste Mal dabei bin - dies wird wohl ein unvergessliches Erlebnis. Gleichzeitig hat man davor auch Muffensausen. Ich glaube, die Angst vor Haien ist da schnell vergessen. Man gewöhnt sich im Training ja an das Gewässer, und wenn man bis zum Rennen keinen Hai gesehen hat, dann wird er im Wettkampf auch nicht kommen. Sind sie nervös?Brader: Die Aufregung steigt mit jedem Tag, den man dem Wettkampf näher kommt. Am Abend vor dem Rennen ist sie wohl am größten. Ich denke, dass ich da bestimmt die ganze Nacht kein Auge zumachen werde.