Füssen (per/rea). - Zum ersten Mal öffnet der Historische Verein 'Alt Füssen' am kommenden Montag die Türen des Anton-Sturm-Hauses in der Brunnengasse für die Öffentlichkeit. Zunächst für die Vereinsmitglieder, am 29. Oktober dann auch für die gesamte Füssener Bevölkerung und alle, die sich für das Leben, Wohnen und Arbeiten des bedeutendsten Bildhauers in der Geschichte Füssens interessieren. Wie berichtet, kann der Historische Verein das Gebäude in der Brunnengasse für seine Zwecke in vielfältiger Weise nutzen. Wochenlang wurde geputzt, aufgeräumt, entrümpelt und neu eingerichtet - mit historischen Stücken aus dem Lager des Museums der Stadt Füssen, die in die Zeit und das Ambiente passen, in dem das Sturm-Haus am heftigsten 'lebte'. Anton Sturm wurde 1690 in Faggen im oberen Inntal geboren und kam vermutlich 1713 nach Füssen. Hier arbeitete er unter der Direktion von Johann Jakob Herkomer in St. Mang.
Im Jahre 1721 heiratete der Bildhauer, kaufte das stattliche Haus an der Brunnengasse und gründete eine eigene, fruchtbare Werkstätte. Bis zum seinem Tod am 25. Oktober 1757 entstanden in der Brunnengasse unzählige Plastiken und prachtvolle Altäre für zahlreiche Pfarrkirchen und Klöster. Die berühmten Kirchenväter der Wieskirche sind Anton Sturms letzte Arbeiten. Das Anwesen des Bildhauers in der Brunnegasse mit Wohnhaus, Stallung und zwei Innenhöfen hat die Zeiten weitgehend unverändert überdauert. Der letzte Bewohner war ebenfalls ein Künstler: Kurt Geibel-Hellmeck. Nun wird es der Historische Verein Alt Füssen in vielfältiger Weise nutzen. i Die Mitglieder von 'Alt Füssen' können sich am Montag, 24. Oktober, zwischen 20 Uhr und 22 Uhr ein Bild von der Wirkungsstätte Anton Sturms machen. Für Nichtmitglieder besteht die Möglichkeit der Besichtigung am Samstag, 29. Oktober, zwischen 14 und 16 Uhr.