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Das Stift bleibt auch an Silvester geschlossen

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Das Stift bleibt auch an Silvester geschlossen

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    Karten werden ausbezahlt ­ Brauhaus verhandelt noch Kempten (sf). Die Hoffnung auf eine baldige Wiedereröffnung hat sich zerschlagen ­ auch über Silvester bleibt die Brauhaus-Gaststätte 'Zum Stift' geschlossen. Wie der Chef des Allgäuer Brauhauses, Harald Platz, erklärt, verhandle er zwar gerade mit mehreren Interessenten. Aber auf die Schnelle könne das Traditions-Wirtshaus seine Türen nicht öffnen. Wer schon Karten für den Silvester-Ball gekauft hat, bekomme sein Geld zurück.

    Wie berichtet, hatte der Pächter, die Stiftsbetriebs-Gmb H, überraschend vor zwei Wochen das Handtuch geworfen. Zahlreiche schon fest gebuchte Weihnachtsfeiern mussten abgesagt werden und die Gruppen sich andere Säle suchen. Das Brauhaus habe versucht Alternativen zu vermitteln, so Platz.

    Von den 20 Beschäftigten meldeten sich mittlerweile 14 beim Arbeitsamt als arbeitslos. Laut Helmut Lenzer, Leiter des Abschnitts für Arbeitsvermittlung, haben sie 'gute Chancen' in Kempten oder der näheren Umgebung eine Stelle zu finden: 'Qualifiziertes Personal ist derzeit in der Gastronomie immer gesucht.' Für die sechs Auszubildenden will Brauhaus-Vorstand Platz mit dem Nach-Pächter im Vertrag eine Übernahme-Garantie festschreiben.

    Wie das künftige Konzept für das Stift aussieht, kann Platz noch nicht sagen. Die Interessenten hätten dazu auch ihre eigenen Vorstellungen. Auf jeden Fall soll das Stift als bürgerliche Brauerei-Gaststätte erhalten bleiben. Als Knackpunkt sieht der Brauhaus-Chef die hohen Personalkosten. Denn bei einer Gaststätte in dieser Größe mit über 200 Plätzen, die auch auf Bus-Reisende als Gäste angewiesen sei, müsse ein gewisser Personalstand vorgehalten werden. Bei zu vielen Beschäftigten rechne sich der Betrieb aber nicht und mit zu wenigen leide der Service. Da gelte es das richtige Verhältnis zu finden.

    Dass die Betreiber unter einer zu hohen Pacht leiden, glaubt Platz keinesfalls: 'Im Verhältnis zum Umsatz liegt unsere Pacht im Rahmen der Kennzahlen, die der Hotel- und Gaststättenverband empfiehlt.' So bewegten sich die Richtzahlen des Verbands je nach Art und Größe der Gastronomie zwischen sechs und zehn Prozent des Umsatzes. 'Und unsere Pacht liegt unter zehn Prozent', so Platz. Vielmehr hätten die Pächter ­ neben den hohen Personalkosten ­ auch an der Anschaffung für Inventar oder Geschirr zu knabbern. Da müssten sie beim Stift mit 150 000 bis 200 000 Mark rechnen. Platz hofft, dass er mit einem neuen Pächter das richtige Konzept für die Traditions-Gaststätte findet. Spätestens bis zum Start der Bockbier-Zeit am 11. März soll das Stift wieder eröffnet werden.

    Die Besitzer einer Karte für den Silvesterball können sich in der Brauhaus-Zentrale, Beethovenstraße 7, ihr Geld auszahlen lassen.

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