Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Das Schreiben liegt ihr im Blut

Allgäu

Das Schreiben liegt ihr im Blut

    • |
    • |

    Kaufbeuren (agi). - Sie ist gerade mal 18 Jahre jung. Bastelt derzeit an ihrem Führerschein und auch sonst scheint Veronika Schiller auf den ersten Blick ein typischer Teenager zu sein. Doch weit gefehlt. Denn sie hat sich nicht nur sportlich schon zahlreiche Titel und Pokale erfochten. Die Schriftstellerei ist die große Leidenschaft der Kaufbeurer Nachwuchsliteratin. Ihr erstes Buch 'Schloss Braunfels' ist auch bereits veröffentlicht und im Handel erhältlich. Den Namen Veronika Schiller kennt zumindest jeder Fechtbegeisterte. Denn in diesem Metier macht der Sportlerin in dieser Region so leicht niemand etwas vor. Ganz anders bei ihrem Steckenpferd, der Literatur. Zahlreiche große Namen bevölkern den Büchermarkt. Eine Tatsache, von der sich die Kaufbeurer Gymnasiastin nicht entmutigen lässt. Denn: 'Ich schreibe für mein Leben gerne', versichert die sympathische Nachwuchs-Schriftstellerin. Schon seit der fünften Klasse gibt sie regelmäßig aus ihrer Feder stammende Werke zur Beurteilung ihrer Deutschlehrerin, Michaela Dullak, ihrer gefürchtetsten Kritikerin. Auf das Urteil der Deutschlehrerin legt Schiller größten Wert. 'Eine neunjährige gemeinsame Karriere', die die beiden mittlerweile durch das Brucker-Gymnasium vereint. Michaela Dullak war es auch, die die junge Autorin ermunterte, ihre Geschichten nicht in der eigenen Schublade verstauben zu lassen, sondern sie an Verlage einzureichen. Eine Idee, mit der sich die bescheidene Schreiberin erst nicht so recht anfreunden konnte. 'Ich hab das ja auch nur für mich geschrieben.' Die anfängliche Suche nach einem Verlag, der sich für Schillers Geschichten interessierte gestaltete sich mühsam. 'Die klassische Vielfalt von unangefordert eingesandten Büchern', erklärt Michaela Dullak. Da blieb auch die Kaufbeurer Autorin nicht von Absagen verschont. Ein Kurzgeschichten-Wettbewerb vor zweieinhalb Jahren brachte die Wende. Veronika Schiller sandte auch ihren Beitrag an den zuständigen Verlag, Literareon, ein. Der war sofort vom Talent der Gymnasiastin überzeugt. Schnell stand fest: 'Schloss Braunfels soll im Taschenbuchformat herausgegeben werden.' Als 'absolut interessant' bezeichnet Veronika Schiller den Werdegang bis zur Veröffentlichung: Lektorat, Vorschlag und Auswahl von Titelbild und Umschlagfarbe.

    Eltern zweifel nicht am Talent Die Vertragsverhandlungen waren Neuland für sie. 'Das habe ich aber mit meinen Eltern gemacht', verrät sie bescheiden. Auch die Finanzierung, immerhin eine Investition von 2000 Euro, blieb Entscheidung der Eltern. Doch die hatten keinerlei Zweifel am Talent ihrer Tochter und gaben auch von finanzieller Seite grünes Licht.

    Unter Pseudonym'Schloss Braunfels' ist seitdem auch über Kaufbeurer Buchhandlungen erhältlich - allerdings unter Schillers Pseudonym, Paula von Gennach. 'Ich wollte lieber erst mal sehen, wie’s ankommt', stapelt sie schüchtern tief. Die beiden Nachfolger der liebevollen Schulgeschichten schlummern bereits in Veronikas Schublade. Mit der Autorin wandelten sich auch Alter und Probleme der Hauptdarsteller. Während sich im ersten Band in 14 Episoden alles um die Sorgen und Nöte einer weiblichen Schüler-Clique in den ersten Gymnasial-Klassen dreht, sind in den Folgegeschichten auch die Haupthandelnden älter geworden. So mancher wird sich wiedererkennen. Denn Veronikas Geschichten sind 'teils Erlebtes und teils Weitergesponnenes'. Selbst die erzählten Streiche 'haben wir ausprobiert'. Veronikas Mentorin steht ihrem Schützling nicht ohne Stolz zur Seite: 'Was will die Schule mehr, als wenn die Kinder freiwillig und gerne schreiben.' Nachahmer in den eigenen Reihen haben sich durch Veronikas Vorbild auch schon gefunden. Die Liebe zum Geschriebenen will die ideenreiche Jungautorin weiter umsetzen und nach bestandenem Abitur im kommenden Jahr zum Beruf machen. 'Auf jeden Fall will ich mit Sprache weiterarbeiten - egal in welcher Sprache', denn ihr Talent erstreckt sich auch auf Fremdsprachen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden