sind die Schauen' 1700 Kaninchen präsentieren sich in Buchloe den Richtern. Von Elisabeth Offel Buchloe Da sitzen sie nun aufgereiht in ihren Käfigen: 1700 Rassekaninchen spitzen ihre Langohren neugierig in die Luft oder lassen sie einfach schlapp hängen. Ihre Züchter brachten sie am Wochenende zur schwäbischen Bezirkskaninchen-Schau nach Buchloe. Im Mittelpunkt stand der Vergleich der jeweiligen Zuchtergebnisse.
'Interessant an der Kaninchenzucht ist, dass man eine sinnvolle Beschäftigung hat,' meint ein Rentner. Aber auch die Freude, mit den Tieren zu sprechen, ihr Vertrauen zu gewinnen und am Jahresende auf die Schauen zu gehen, zu fachsimpeln, Freunde und Bekannte zu treffen, neue Kontakte zu knüpfen und einen Wettkampf zu bestreiten, bei dem der Beste siegt, seien ihm wichtig.
'Schwarze Alaska'und 'Havanna'
Besonders erfolgreich ist Anselm Mangold aus Argenbühl-Ratzenried. Er züchtet die Rasse 'Schwarze Alaska'; seiner Frau haben es hingegen die dunkelbraunen 'Havanna'-Hasen angetan. Beide, so erzählen sie stolz, sind bereits gemeldet für die Bundes-Kaninchenschau in Berlin, wo nicht weniger als 25 000 Rassetiere antreten.
Die Vielfalt der Kaninchen, die allein in Buchloe zu sehen waren, reicht vom 'Großchinchilla' und 'Angora' über Schlappohren wie 'Widder' und 'Rexzwerge' bis hin zu den auffallend seidigen 'Satin Elfenbein'-Kaninchen, die zahlreiche Gäste begeisterten.
Ein ganzes Jahr lang werde auf diese Bewertunskämpfe hingearbeitet, so ein fachkundiger Besucher der Schau.. Die Decksaison beginnt im Dezember. Nach etwa 32 Tagen kommt der erste Wurf. Gut 20 Tage später verlassen die Kaninchen das Nest und kommen nach sechs Wochen von der Mutter weg. Der zweite Wurf ist für April/Mai vorgesehen. 'Die Tiere brauchen viel Zuwendung, sie müssen Vertrauen in ihren Menschen haben, auch ein wenig dressiert werden, um dem Stress der Ausstellungen Stand zu halten,' erläutert ein Züchter.
Richter-Obmann Lorenz Grußler hatte schließlich keine leichte Aufgabe bei der Bewertung der Tiere. Jeder Richter musste 70 bis 80 Tiere in Augenschein nehmen. Ausschlaggebend waren dann Farbe, Fell, Kopf, Behang und Gewicht. Sogenannte 'Riesen' müssen beispielsweise mindestens sieben Kilogramm haben. Manchmal kommt es vor, dass die Kaninchen in der fremden Umgebung an Gewicht verlieren, was Punktabzug bringt.
Schließlich werden die Ergebnisse präsentiert. Und voller Stolz tragen die Züchter dann ihre errungen Trophäen nach Hause. Verbunden damit ist häufig auch die Qualifikation für den Entscheid auf nächsthöherer Ebene, dem Landes- und schließlich dem Bundeenscheid.
Neben dem Wettbewerb steht für die Besitzer jedoch auch die Geselligkeit und die Möglichkeit, sich auszutauschen im Vordergrund. 'Das schönste im Jahr sind die Schauen,' bringt es ein Züchter auf den Punkt: 'Man trifft sich, man diskutiert und fachsimpelt. Man kauft und verkauft und hofft, dass die nächsten Würfe Interessantes für die nächste Schau versprechen.'