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Das Leben nehmen wies gerade kommt

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Das Leben nehmen wies gerade kommt

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    Was würden Sie wissen wollen, wenn Sie in die Zukunft blicken könnten? Kempten/Oberallgäu (rot). Was würden Sie denn wissen wollen, wenn Ihnen jemand die Zukunft voraussagen könnte? An der Schwelle zum Jahr 2000 fragen sich doch sicher viele, was das neue Jahrhundert bringen wird. Na ja, die Lottozahlen zu kennen, wäre gewiß nicht schlecht. Was noch? Wir hörten uns bei Leserinnen und Lesern um:

    'Wie schaut meine Zukunft als Musiker aus?' Diese Frage würde Sebastian Kern 'brennend interessieren'. Derzeit arbeitet der Buchenberger als 'Zivi' und möchte im kommenden Jahr klassisches Schlagzeug studieren. An verschiedenen Hochschulen zwischen Freiburg und Berlin hat er sich bereits beworben. 'Doch ob und wo es klappt, das steht noch in den Sternen', so der Jungmusiker.

    Dagegen hat Steuerberater Hubert Geiß die Studienzeit längst hinter sich. Trotzdem muss er derzeit immer aufs Neue umlernen. 'Denn was ich nicht weiß, aber gerne wissen möchte: ob es im neuen Jahrtausend in der Steuergesetzgebung so chaotisch wie jetzt weitergeht', fragt sich der Kemptener schon jetzt. Eine ganz persönliche Frage würde Peter Wagenbrenner, Kemptener Stadtrat und Mesner in der Pfarrkirche St. Anton, von einem Zukunftsdeuter wissen: 'Weil es mit meiner Gesundheit heuer nicht so gut bestellt war, würde ich gerne wissen, ob es nach dem Jahreswechsel damit wieder aufwärts geht.'

    Am liebsten Arbeit

    Was sie über ihre Zukunft wissen möchte? Auf diese Frage sagt Beate Güntner vom OB-Büro kurz und klar: 'Gar nichts.' Die Sekretärin im Rathaus hält viel mehr davon, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten. Dass dies nicht immer möglich ist, davon ist Rolf Träger überzeugt. Der 56-jährige Mann ist 'trotz vieler Anstrengungen' seit langem arbeitslos und schon froh, wenn er ab und an in der Wärmestube des Roten Kreuzes aushelfen darf', berichtete er.

    Von einer Zukunftsdeuterin würde er deshalb gern erfahren, ob er trotz seines Alters noch einmal Arbeit als Schleifer oder Polierer findet. Arbeit ­ die hat Waltraud Dotzauer im Lotto-Toto-Geschäft ihrer Tochter gefunden. 'Aber ein bissle mehr Geld könnte ich künftig gut brauchen', sagt sie lachend. Deshalb nimmt sie nicht nur Spielscheine von den Kunden entgegen, sondern macht regelmäßig selbst Kreuzle in die Spielfelder. Von einer Glücksfee würde sie sich sagen lassen, 'wie man immer eine Mark mehr im Geldbeutel hat als man ausgeben kann'.

    Von solchen Träumen hält Helmut Berschwinger vom Wetterdienst eher weniger. 'Ich nehme das Glück, das Wetter und das Leben wie\'s gerade kommt', gibt er offen zu.

    Ja, und dann gibt es noch zwei Menschenkinder, die es sehr eilig hatten, um noch in den letzten Tagen des 'alten' Jahrtausends das Licht der Welt zu erblicken: Julia-Theresa und Anna-Veronika heißen sie. 'Werden meine Mädchen ein glückliches Leben haben?' Diese Frage beschäftigt derzeit die frischgebackene Zwillings-Mama Angelika Haas. Und die Kemptenerin hängt auch gleich einen Wunsch an: 'dass die Kinder einen guten Weg durch das neue Jahrtausend finden mögen'. In die Zukunft blicken ­ das wollen sicherlich gern viele. Aber was würden Sie dann für sich selbst wissen wollen? Foto: Martina Diemand

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