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Das ist der Untergang

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Das ist der Untergang

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    Oberallgäuer Händler besorgt über Kemptener Möbelhaus-Pläne Oberallgäu (lg). Mit Bestürzung reagieren die meisten der von uns befragten Möbelhändler im Oberallgäu auf das in Kempten geplante Möbel-Center der Firma Lutz-Neubert. Im Möbelmarkt sollen auf einer Verkaufsfläche von über 30 000 Quadratmetern auch Heimtextilien, Leuchten und Babyartikel angeboten werden. Kleinere Betriebe in der Region fürchten nun um ihre Existenz. Das ist der Untergang, prophezeit Hans Kerle vom Möbelhaus Kerle in Oberstdorf. Die Region habe Möbelhäuser in Hülle und Fülle, der Bedarf sei gedeckt. Dass nun ein weiterer großer Einrichtungsmarkt in Kempten eröffnet werden soll, werde die Mittelständler fertigmachen, ist Kerle überzeugt. Wolfgang Klaus vom Fischinger Betrieb Möbel Klaus sieht künftig Arbeitsplätze in Gefahr. Bei geringerem Umsatz der vergleichsweise kleinen Möbelhäuser im Oberallgäu werde vermutlich an Fachkräften gespart, fürchtet Klaus.

    Dass beim Möbel-Giganten der Firma Lutz-Neubert alles in einem Haus angeboten werde, könne aber nicht den persönlichen Service der Einzelhändler ersetzen, gibt Klaus zu bedenken. Das riesige Einzugsgebiet des geplanten Möbel-Centers bereitet dem Geschäftsführer von Möbel Schuster in Immenstadt, Horst Engel, Sorgen. Darunter würden nicht nur die Möbel-Händler leiden. Das wird sicher für einige ganz schwierig werden, sagt Engel. Von gnadenlosem Verdrängungskampf spricht Hubert Timmermann, Inhaber von Möbel Lederle in Sonthofen. Er ist sich zwar sicher, mit dem Haus von Lutz-Neubert leben zu können, fürchtet aber, dass sicher einige auf der Strecke bleiben werden. Wenig Sorgen macht sich hingegen Harald Löffler von Möbel Löffler in Oberstdorf. Er sieht die Konkurrenz eher zwischen den mittelgroßen Einrichtungs-Häusern mit drei- bis viertausend Quadratmetern Verkaufsfläche. Die kleineren Fachbetriebe seien hingegen spezialisiert und hätten an ihrem Standort einen festen Kundenkreis. Unterdessen hat der Oberstdorfer Gewerbeverband in einem Brief an Bürgermeister Eduard Geyer seine Sorgen über den geplanten Bau eines Lebensmittelmarktes am Ortsrand ausgedrückt. Der Verband fordert, zusammen mit Fischen ein Konzept für die künftige Entwicklung der freien Flächen zwischen diesen beiden Gemeinden zu entwickeln.

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