Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Das Internet bringt zahlreiche Hofurlauber

Allgäu

Das Internet bringt zahlreiche Hofurlauber

    • |
    • |

    Ostallgäu (dec). - Das Internet wird für Ostallgäuer Bauern immer mehr zur Werbeplattform Nummer 1 - ganz besonders wenn es darum geht, Feriengäste anzulocken. Viele der rund 470 Landwirte, die in der Region Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, haben mittlerweile ihre eigene Internetseite (Homepage) und nehmen Buchungen per elektronischer Post (Email) entgegen. 'Über das Internet bekommen wir die meisten Gäste', sind sich die Landwirte einig. Werbung im Computernetz bringe wesentlich mehr als in Ferienkatalogen und sei dazu erheblich günstiger. 'Wer einen PC hat, fordert keinen Katalog mehr an', sagt Brigitte Mayer aus Seeg. Auf ihrem Hof werden die meisten Übernachtungen mittlerweile per Internet gebucht. Aus diesem Grund inserieren sie und ihr Mann seit heuer zum Beispiel nicht mehr im Reisekatalog 'Urlaub auf dem Bauernhof' der deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, kurz DLG-Verlag. 'Das hat kaum etwas gebracht, nur recht viel gekostet', vertritt Sonja Herkommer aus Eisenberg die gleiche Meinung wie Mayer. Insgesamt schrumpfte die Zahl der Ostallgäuer Angebote für Hofurlaub im DLG-Katalog von neun Betrieben 2005 auf fünf in der aktuellen Ausgabe. Für das Oberallgäu sank die Zahl von 50 auf 41. Gisa Diehl, beim Verlag Projektleiterin für Landtourismus, sieht dafür zwei Gründe: Zum einen das Internet: 'Bayerische Betriebe werben wesentlich stärker im Internet als Höfe in anderen Gebieten Deutschlands.' Zum anderen schiebt Diehl den Verlust ihrer Allgäuer Kunden auf 'starke Anbietergemeinschaften in der Region'. Eine davon ist 'Mir Allgäuer'. Der Verein gehört dem bayerischen Landesverband 'Urlaub auf dem Bauernhof' an.

    Dort vermarkten rund 2000 bayerische Höfe - darunter etwa 560 aus dem Allgäu - ihre Touristikangebote. Von dieser Strategie überzeugt ist auch Familie Mayer: 'Der Verband genau wie der Gemeindeprospekt bringen mehr als Kataloge.'Über Gemeindebroschüren spricht Sonja Wagner vom Ferienhof Stiefenhofer aus Ebenhofen weniger begeistert: 'Wir sind im Kaufbeurer Prospekt vertreten. Aber Gäste kommen auf diesem Weg nie.' Mehr Erfolg habe sie mit Inseraten in landwirtschaftlichen Fachblättern oder Zeitungen im Raum Ulm. An das Internet reiche das alles nicht heran. Die meisten kämen über die eigene Homepage. Die Kosten-Nutzen-Rechnung spricht also für das Internet. Und das globale Netz hat einen weiteren Vorteil: Es ist schneller und flexibler. 'Katalogangebote sind meist für Familien gedacht und beschränken sich deshalb auf Ferienzeiten', sagt Elisabeth Hiepp vom Landwirtschaftsamt Kaufbeuren-Ostallgäu. 'Im Internet können die Landwirte auch für die Nebensaison anbieten und das bei Bedarf schnell. Dadurch ist die Auslastung besser'. Einige Ostallgäuer Höfe aber blieben der Katalogwerbung trotz der Vorzüge des Internets treu. Das sind Josef Guggemos aus Hopfen, Konrad Hofer aus Hopferau, Christine Leiß und Erwin Maas aus Lechbruck und Edeltraud Simmes. 'Ich bleibe im Katalog, weil es immer noch Menschen ohne PC gibt', sagt die Sulzschneiderin. Seit zehn Jahren inseriert sie bei der DLG und 'machte damit gute Erfahrungen'. Den meisten Zulauf verzeichnet aber auch Edeltraud Simmes über das Internet.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden