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Das "Depot" zieht Unternehmer an

Gewerbepark

Das "Depot" zieht Unternehmer an

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    Das "Depot" zieht Unternehmer an
    Das "Depot" zieht Unternehmer an Foto: buchenbergbahn

    So ganz hat das ehemalige Sanitätsdepot in Neugablonz seine militärische Vergangenheit nicht abgeschüttelt. Am Fahnenmast weht die deutsche Flagge. Die Schranken an der Zufahrt gibt es auch noch, doch sie stehen weit offen. Mittlerweile sind die Besucher willkommen. Der Kaufbeurer Geschäftsmann Peter Finsterwalder hatte das fast vier Hektar große, eingezäunte Bundeswehrgelände Anfang des Jahres übernommen, um es in seinem dafür gegründeten Unternehmen "Terra F" als Gewerbepark zu vermarkten. In der Zwischenzeit haben sich dort 17 Betriebe niedergelassen. Die Bandbreite reicht vom Einmannbüro über die Kfz-Werkstatt bis zur großen Lagerfläche.

    Wie groß das Spektrum sein kann, zeigt die Autovermietung Sixt auf der einen sowie das Unternehmen "Eventcenter" auf der anderen Seite. Geschäftsführerin Elena Eckert eröffnet ihre Firma in der früheren Mannschaftskantine zum Jahreswechsel. "Derzeit wird umgebaut", sagt sie. Ihre Geschäftsidee: Flächen für geschlossene Gesellschaften bis 120 Gäste anzubieten, etwa für Familienfeiern, Firmenveranstaltungen oder Seminare. Dafür stehen ihr drei Säle und Räume zur Verfügung - sogar der ehemalige bombensichere Schutzraum im Keller mit der speziellen Note.

    Viel investiert

    Ein Großteil der Gebäude auf dem Gelände ist allerdings noch nicht vergeben. Finsterwalder möchte Flächen, wenn notwendig, auch gemeinsam mit den Mietern gestalten und maßgeschneidert anbieten. 200000 Euro hat er nach eigenen Angaben bereits in die Infrastruktur gesteckt - über den Kaufpreis hinaus. "Ein Vorteil ist, dass eigentlich alles schon da ist", sagt er. Es gebe Lager-, Produktions-, Büro- und Gewerbeflächen von 100 bis 5000 Quadratmetern, zudem zahlreiche Park- und Abstellmöglichkeiten. Der Geschäftsmann zeigt sich sicher, dass in Kaufbeuren neben dem Areal der ehemaligen Textilfabrik Momm, aus dem ein Wohn- und Gewerbepark geworden ist, weiterer Bedarf an solchen Gewerbezentren existiert.

    Mit den vorhandenen Räumlichkeiten gibt sich Finsterwalder im Übrigen nicht zufrieden. Derzeit lässt der Unternehmer mitten auf dem Gelände eine neue, 1000 Quadratmeter große Halle mit elf Toren bauen. Die Nutzung ist momentan offen. "Aber es kommen immer wieder Anfragen", so Finsterwalder. "Meist geht es um Lagerflächen mit guten Anfahrmöglichkeiten."

    Für das frühere Kompaniegebäude, das zahlreiche Schulungs- und Verwaltungsräume beherbergt, kann sich Finsterwalder eine Art Studentenwohnheim vorstellen, sofern sich dafür ein Betreiber findet. Wie berichtet, gibt es derzeit auch vage Überlegungen, auf dem Areal die sanierungsbedürftige Neugablonzer Schmuckfachschule unterzubringen. "Ich bin da sehr offen", sagt Finsterwalder. "Aber nicht darauf fixiert."

    So ein Bundeswehrgelände bietet auch einige überraschende Einrichtungen, für deren künftige Nutzung eine gewisse Fantasie gefragt ist. Neben den voll eingerichteten Luftschutzkellern in äußerst solider Bauweise sind das beispielsweise die ehemalige Großküche, der Hubschrauberlandeplatz und eine Penthousewohnung. Finsterwalder betont jedoch, dass er das Gelände nicht bis in den letzten Winkel nutzen und einen gewissen "Parkcharakter" erhalten möchte. "Zugunsten von 13 Eichen haben wir auf eine Fotovoltaikanlage auf der neuen Halle verzichtet", sagt er. Und auch der militärische Charme soll nach und nach verschwinden, wenngleich der Name des Gewerbeparks - "Depot" - immer an die Bundeswehr erinnern wird.

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