Füssen | hs | Der Landesdenkmalrat hat dem Bau eines Ärztehauses beim Krankenhaus zugestimmt. Allerdings heißt es in der Empfehlung, dass die Baukörper nur zweigeschossig ausgeführt werden sollen. Zudem müsse man die Fassade überdenken. Vorschläge, mit denen Investor Jürgen Jentsch leben kann: "Wir haben die Planung bereits geändert und verzichten auf ein Stockwerk." Die Fassade werde in Abstimmung mit dem Denkmalschutz mit Lärchenholz verkleidet. Das Votum des Gremiums wurde gestern auch von Landrat Johann Fleschhut und Bürgermeister Paul Iacob positiv aufgenommen.
Der Standort des Ärztehauses war in den vergangenen Monaten umstritten (wir berichteten). Der Neubau zerstöre den einmaligen Blick auf das historische Füssen, lautete der Vorwurf der Kritiker. Schließlich schaltete sich der Landesdenkmalrat in den Streit ein, eine Delegation war im Juli vor Ort. Jetzt liegt ein Beschluss vor: Alle Baukörper sollten "nur zweigeschossig ausgeführt werden" - dies bedeutet die Streichung eines Stockwerks bei einem der drei Pavillons. Auch müssten die Fassade überdacht und auf die Belange der Bodendenkmalpflege besonders geachtet werden.
"Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", sagte gestern Jürgen Jentsch: Die Höhenentwicklung des betroffenen Pavillons sei bereits reduziert worden. Inzwischen sei man bei einer Höhe von etwa 7,20 Meter angelangt - dies liegt deutlich unter der maximalen Höhe von 10 Metern, die der Denkmalschutz genannt hat. Dies bedeute, dass man neben Sanitätshaus und Apotheke nur acht statt zehn Praxen im Ärztehaus anbieten könne. Mit dem Bau soll im Frühjahr begonnen werden: "Wenn der Schnee weg ist, können wir loslegen", kündigt Jentsch an.
Die Fassade aus Lärchenholz werde sich "der hellen Stadtmauer unterordnen", freut sich Bürgermeister Iacob. Er hatte bereits im Vorfeld eine Höhenreduzierung des Neubaus in Gesprächen mit dem Investor angeregt und sieht sich nun vom Landesdenkmalrat bestätigt. So sei ein Schaden für das Stadtbild abgewendet worden. Gleichzeitig profitiere das Krankenhaus von der Entwicklung: So könne man "die Klinik in Füssen auf diese Art und Weise stärken und erhalten", sagt der Rathaus-Chef.
Auch Landrat Fleschhut freut sich über die positive Entscheidung des Landesdenkmalrates. Er betont die "wirklich großen Bemühungen", dem Denkmalschutz gerecht zu werden.

Fahrer (18) wird verletzt
Auto kracht in Vils gegen Felswand und überschlägt sich
Als Verwaltungsratsvorsitzender der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren bleibt Fleschhut bei seiner Auffassung, dass die noch stärkere Vernetzung zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhaus eine Zukunftssicherung bedeutet und für beide Seiten erhebliche Vorteile und Synergien nach sich zieht.
Auf gutem Weg
Damit sei man "auf einem guten Weg, den Gesundheitspark Füssen in der Praxis umzusetzen". Für die Gesundheitsversorgung der Bürger wolle man "ein attraktives, hochqualitatives und ortsnahes Angebot" erhalten und ausbauen, so Fleschhut.