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Artikel: Damit die Dorfstraße nicht zur Stolperfalle wird

20. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Schachtsanierung Wenn die "Beck Street Boys" ausrücken: Eine Spezialfirma kümmert sich um Problemfälle

Von Bernd Skischally |HeimertingenManche wackeln, weil der betonierte Untergrund über die Jahre abgebröckelt ist. Andere wurden vom Regenwasser förmlich ausgespült. In jedem Fall können beschädigte Kanaldeckel und Abwasserschächte schnell zu einer gefährlichen Stolperfalle für Fußgänger, Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer werden.

Damit es nicht so weit kommt, lässt beispielsweise die Gemeinde Heimertingen dieses Jahr Schachtsanierungen für rund 14000 Euro ausführen. "Wir haben uns alle Schächte angesehen und gehen jetzt erst mal die dringenden Fälle an. Den Rest haben wir aufgeschoben. Wir wollen halt Jahr für Jahr ein Stück voran kommen", kommentiert Heimertingens Bürgermeister Armin Bauer die Arbeiten, die im Laufe dieser Woche vonstatten gingen. Beauftragt wurde eine Spezialfirma, die bereits in mehreren Unterallgäuer Gemeinden für sichere Fahrbahnen gesorgt hat.

Thomas John, Sprecher des württembergischen Schachtregulierungs-Unternehmens Beck GmbH, betont: "Schachtabdeckungen, Schieber- und Hydranten-Kappen sind Fremdkörper in den Fahrbahnen, die extremen Belastungen und Temperaturschwankungen ausgesetzt sind." Fast jeder Schacht habe daher auch seine eigene Schadenscharakteristik und fordere eine besondere Lösung.

Unterwegs zu Wackelkandidaten

Im Sechs-Baum-Weg, gegenüber der Heimertinger Kirche, wackelten bis vor kurzem gleich mehrere Kanaldeckel, weshalb sich sogar Anwohner bei der Gemeinde beklagten. Ein Team der Firma Beck rückte nun diese Woche an, um sich dieser und zahlreicherer weiterer defekter Stellen anzunehmen.

Als schließlich der erste Schacht freigelegt war, wurde schnell klar, was dessen unerwünschte Bewegungsfreiheit verursacht hatte: Der Unterbau aus Beton wies deutliche Risse auf und bröckelte in sich zusammen. Während die Männer mit den orangenen Warnwesten - auf denen der naheliegende Schriftzug "Beck Street Boys" aufgedruckt ist - die Baustelle absicherten, erklärte Außendienstmitarbeiter Martin Fischer das weitere Vorgehen: "Rund um den Schacht wird jetzt ausgeputzt und dann wird der Unterbau mit einem Spezialmörtel neu reingegossen." Der verwendete Mörtel habe "enorme Fließeigenschaften" und sei innerhalb von fünf bis zehn Minuten bereits mit bis zu 220 Tonnen belastbar. "Dies ermöglicht uns, dass wir die Baustelle relativ klein halten können und die Straße schnell wieder befahrbar ist.

In der Regel benötigen wir pro defektem Schacht 45 Minuten vom Anfang bis zum Abschluss der Sanierung", sagt Fischer. Nach Verhärten des Mörtels schaufeln die Arbeiter auf die Fläche rund um den Schacht Heißasphalt und verdichten diesen mithilfe eines Gasbrenners mit der angrenzenden Fahrbahn. Dann geht es wenig später schon weiter zum nächsten "Wackelkandidaten".