Ofterschwang | mic | Drei neue Schilder zur Geschwindigkeitsbegrenzung in Ofterschwang und ein Christbaum für die Kirche: Das ist das Ergebnis einer Diskussion beim Leserstammtisch desAllgäuer Anzeigeblatts. "Das ist eine fantastische Rennstrecke - da wird gerast, dass die Fetzen nur so fliegen", hatte Ulrich Oberholz die Verkehrssituation in der Ofterschwanger Kirchgasse drastisch geschildert. Dabei erntete er von manchem Bürger Applaus.
Das nahm sich Bürgermeister Alois Ried rasch zu Herzen. Gleich am nächsten Tag vereinbarte er eine Ortsbegehung, gestern schaute er sich die Lage zusammen mit dem Anwohner sowie der Polizei an. Das Ergebnis: Noch heute werden drei neue Schilder montiert. Zwei 30er-Schilder werden im Ort platziert, um deutlicher auf das Tempolimit aufmerksam zu machen. Ein 50er-Schild kommt zwischen Ofterschwang und Muderbolz hinzu.
Gemeindechef Alois Ried machte beim Leserstammtisch jedoch auch klar: "Ich beschäftige mich seit sieben Jahren mit der Beschilderung im Ort - Schilder alleine bringen gar nichts." Auch Gemeinderat Dietmar Martin fragte rhetorisch: "Muss denn alles reglementiert sein?" Früher habe es das nicht gebraucht, man dürfe ein Dorf nicht "überschildern".
Weitaus effektiver als entsprechende Schilder sind laut Ried Radarkontrollen. "Man wird eher katholisch, wenn man tief in den Geldbeutel greifen muss", so der Gemeindechef.
Ein 50er-Schild wird trotzdem zusätzlich am Ortsausgang platziert und für die rund 500 Meter zwischen Ofterschwang und Muderbolz gelten. Hier gab es bislang kein Tempolimit. Das Problem ist: Auf der Straße sind Fußgänger unterwegs - einen Gehweg gibt es nicht. Den bräuchte es laut Ried eigentlich. Doch sei dies an dieser Stelle nicht so einfach - die Straße grenze an mehrere Grundstücke, auch sein Vorgänger im Rathaus habe einst diesbezüglich schon Verhandlungen geführt.

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Zudem kritisierte Oberholz als Anwohner die "laienhafte Beschilderung" mit Verweis auf das Ortsschild am Ortsausgang nach Muderbolz. Dieses sei von der einen Seite aus kaum zu sehen - wie schnell man tatsächlich fahren darf, wisse daher keiner so genau. Verdeckt wird es bislang von einer Fichte auf Oberholz eigenem Grundstück. Jetzt hat sich Gemeindechef Ried mit dem Anwohner auf einen Kompromiss geeinigt: Die Fichte wird in den nächsten Tagen auf Gemeindekosten gefällt und zum Christbaum in der Pfarrkirche werden.